Pogo: Wahlkampf-Geld von Stronach "würde ich dankend ablehnen"

Bundespräsidentschaftskandidat Marco Pogo spricht im Newsroom LIVE darüber, warum ihm schlecht wird, wenn andere Kandidaten über Millionen-Budgets für den Wahlkampf sprechen. Ein Bundespräsident müsse für ihn außerdem eine moralische Richtschnur sein und er wolle nicht in einem Land leben, in dem ein "deutschnationaler, schlagender Burschenschafter Präsident ist".

"Selbst wenn jemand wie Herr Stronach sagen würde, er würde mich unterstützen, würde ich dankend ablehnen": Dominik Wlazny, besser bekannt als Marco Pogo, hat seine 6.000 Unterstützungserklärungen als erster Bundespräsidentschaftskandidat bereits beisammen. Sein Konkurrent Tassilo Wallentin, der von Frank Stronach gesponsert wird, hat das noch nicht geschafft, jedoch noch bis zum 2. September Zeit.

"Viel Geld brauch ich nicht"

Pogo und seine Bierpartei seien "eine unabhängige Bewegung", die er anfangs aus eigenen Mitteln von Grund auf aufgebaut hätte, erklärt der Bundespräsidentschaftskandidat auf PULS 24 im Newsroom LIVE. "Inzwischen kann man Mitglied werden", auch dieses Geld fließe in seinen Wahlkampf. "Aber ich sag's gleich, viel Geld brauch ich nicht".

Noch wisse er nicht, wieviel er brauchen werde, aber wenn er höre, wie andere Kandidaten von Millionen sprechen, "wird mir ganz schwindlig". Auch beim Wort Wahlkampf werde ihm schlecht. "Ich bin Pazifist, ich will nicht kämpfen." 

Kein "schlagender Burschenschafter" als Präsident

"Wenn ich da nicht stehen würd'", so Pogo, würde er zu Alexander Van der Bellen keine Alternative bei der Wahl sehen. Es gehe in einer Demokratie aber darum, dass man eine Auswahl habe. "Ich will auch nicht in einem Land leben, in dem ein deutschnationaler, schlagender Burschenschafter Präsident ist."

An Van der Bellen hätte ihn geärgert, "wenn er wieder mal sehr leise war", denn "man kann als Bundespräsident eine moralische Richtschnur sein." Wenn ein Unrecht passiert, könnte man klar darauf hinweisen.

Als das georgische Mädchen Tina im Jänner 2021 abgeschoben wurde, sei er dabei gewesen. Inzwischen würden auch die Kindeswohlkommission und der Verwaltungsgerichtshof bestätigen, dass es sich dabei um ein Unrecht gehandelt habe. Klärende Worte des Präsidenten wären damals "durchaus angebracht gewesen".

Regierung entlassen "keine Lösung" 

Die anderen Kandidaten von Tassilo Wallentin über Gerald Grosz bis Walter Rosenkranz spielen offen mit dem Gedanken, die Bundesregierung zu entlassen. "Nein", meint Pogo vehement, das täte er nicht. Am "rechten Rand", würden das einige Kandidaten sagen, weil man damit leicht Stimmen einsammeln könne, aber das "ist keine Lösung", sondern würde nur mehr Instabilität bringen, so Pogo.

 Es wäre wichtiger zu schauen, ob Politiker für Ministerposten geeignet sind. "Wenn man da genauer hingeschaut hätte, hätte man sich vielleicht die eine oder andere Angelobung erspart." 

ribbon Zusammenfassung
  • Bundespräsidentschaftskandidat Marco Pogo spricht im Newsroom LIVE darüber, warum ihm schlecht wird, wenn andere Kandidaten über Millionen-Budgets für den Wahlkampf sprechen.
  • Ein Bundespräsident müsse außerdem eine moralische Richtschnur sein und er wolle nicht in einem Land leben, in dem ein "deutschnationaler, schlagender Burschenschafter Präsident ist".