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Trump meint unter Eid: Habe einen Atomkrieg verhindert

Wegen Verdachts auf Finanzbetrug wurde Ex-US-Präsident Donald Trump im April zu seiner Präsidentschaftszeit und seinem Unternehmen befragt. Nun wurde die Mitschrift des Gesprächs öffentlich. Darin meint Trump: Wäre er nicht gewesen, wäre es zu einem "Atomkrieg" und einem "nuklearen Holocaust" gekommen.

Im Oktober muss sich der ehemalige US-Präsident Donald Trump möglicherweise wegen des Verdachts auf Finanzbetrug vor Gericht verantworten. Im April befragte die Generalstaatsanwältin Letitia James Trump zu den Vorwürfen - nun wurden die Mitschriften des Gesprächs öffentlich.

"Millionen Leben" gerettet

Die Befragung soll sieben Stunden gedauert haben - Trump soll seine Aussagen unter Eid gemacht haben, berichtete auch die "New York Times". Dabei sei er im Gespräch immer wieder abgeschweift sein und sprach über seine Rolle im Weißen Haus und in seinem Unternehmen "Trump Organization". 

Sein Sohn Eric sei während seiner Präsidentschaftszeit weitaus mehr in die geschäftlichen Entscheidungen involviert gewesen als er selbst, meint Trump in dem Gespräch. Er sei "sehr beschäftigt" gewesen, den aus seiner Sicht wichtigsten Job der Welt zu erledigen. Denn: Während seiner Regierungszeit habe Trump "Millionen Leben" gerettet. 

"Nuklearen Holocaust" verhindert

"Ich glaube, Sie hätten einen nuklearen Holocaust bekommen, wenn ich mich nicht um Nordkorea gekümmert hätte. Ich glaube, Sie hätten einen Atomkrieg, wenn ich nicht gewählt worden wäre", zitiert die "New York Times" die vorliegende Mitschrift.

Weniger offen zeigte sich Trump in der Befragung, wenn es um seine Unternehmen ging. So wollte er zum Beispiel nicht sagen, wer Interesse an einem Kauf seines Anwesens Mar-o-Largo gehabt habe. Was er aber offen zugab, war, dass er "die großartigsten Immobilien der Welt" besitze. Würde er diese verkaufen, wären die Preise laut Trump "schwindelerregend". 

Vorwurf: Manipulation von Firmenwerten

Die New Yorker Generalstaatsanwältin Letitia James hat Trump und den nach ihm benannten Familienkonzern, die Trump Organization, im September 2022 wegen Betrugs verklagt. Der Vorwurf der Demokratin: Zwischen 2011 und 2021 soll der Firmenwert manipuliert worden sein. Trump soll sein Vermögen aufgebläht haben, um etwa günstiger an Kredite zu kommen.

Die Zivilklage zielt darauf ab, Trump und seine Kinder Donald Junior, Eric und Ivanka dauerhaft von der Führung von Unternehmen im Bundesstaat New York auszuschließen. Zudem will James erreichen, dass die Trumps mindestens 250 Millionen Dollar zurückzahlen, die angeblich durch Betrug erlangt wurden.

Trump versucht, die Klage abzuwenden. Es gilt jedoch als wahrscheinlich, dass es zu einer Verhandlung vor Gericht ab Oktober kommt.

Trotz Anklagen: Könnte Trump wieder Präsident werden?

Mitten in seinem Wahlkampf hat es Trump bereits mit insgesamt vier Anklagen zu tun. Der 77-Jährige wurde wegen verschiedener Vorwürfe in New York, Miami, Atlanta und Washington angeklagt. Er ist der erste Ex-Präsident in der US-Geschichte, der sich wegen mutmaßlicher Straftaten vor Gericht verantworten muss.

Er selbst weist alle Vorwürfe zurück und wertete die Strafverfolgung gegen ihn als Versuch seiner politischen Gegner, ihn von einer weiteren Amtszeit abzuhalten. Experten zufolge würde eine Verurteilung den Republikaner rechtlich nicht davon abhalten, bei der Wahl im November 2024 anzutreten - zumal höchst fraglich ist, ob bis dahin überhaupt ein rechtskräftiges Urteil vorliegen wird.

ribbon Zusammenfassung
  • Wegen Verdachts auf Finanzbetrug wurde Ex-US-Präsident Donald Trump im April zu seiner Präsidentschaftszeit und seinem Unternehmen befragt.
  • Nun wurde die Mitschrift des Gesprächs öffentlich.
  • Darin meint Trump: Wäre er nicht gewesen, wäre es zu einem "Atomkrieg" und einem "nuklearen Holocaust" gekommen.