Trump kehrt mit "Knastfoto" auf Twitter zurück

Ex-Präsident Donald Trump stellte sich am Donnerstagabend im US-Bundesstaat Georgia den Behörden. Dabei wurde auch ein Polizeifoto von ihm gemacht - es ist das erste solche Foto, das jemals von einem Ex-Präsidenten aufgenommen wurde. Er postete das Foto auf der Plattform X (vormals Twitter) und beendete damit seien zweieinhalbjährige Abwesenheit.

Das lang erwartete Polizeifoto - der "Mugshot" - vom früheren US-Präsidenten Donald Trump ist da. Nach einer Anklage wegen versuchten Wahlbetrugs musste er sich am Donnerstagabend im Bezirksgefängnis von Atlanta den Behörden stellen.

Wie schon bei den anderen 18 Beschuldigten wurde auch von Trump ein Polizeifoto gemacht - es ist das erste solche Foto, das jemals von einem Ex-Präsidenten aufgenommen wurde. Dass er darauf nicht lächelt, sondern einen "herausfordernden" Blick trägt, dürfte Absicht gewesen sein. Er und sein Team sollen die Aufnahme im Vorhinein besprochen haben, wie CNN berichtet.

Dieses Foto nahm Trump mehr als zweieinhalb Jahre nach seinem letzten Twitter-Eintrag zum Anlass, um zu Twitter bzw. "X", wie es jetzt heißt, zurückzukehren. Er veröffentlichte sein Polizeifoto mit den Worten: "Wahlbeeinflussung. Niemals aufgeben!"

Trumps Gewicht und Größe

Trumps wurde als Häftling P01135809 verzeichnet, ebenso wurden nach dem Polizeifoto auch seine Personalien aufgenommen.

Laut den Gefängnisunterlagen von Fulton County habe Trump eine Größe von etwa 1,90 m (sechs Fuß und drei Zoll) und wiege rund 97 Kilo (215 Pfund). Außerdem habe er blonde bzw. erdbeer-blonde Haare.

Trump hält an Wahl-Lüge fest

Nach rund zwanzig Minuten verließt Trump das Gefängnisgebäude in der Hauptstadt von Georgia bereits wieder - und beklagte sich einmal mehr bitterlich über die Strafverfolgung gegen ihn. 

"Das ist ein sehr trauriger Tag für Amerika", sagte Trump am Donnerstagabend (Ortszeit) kurz vor seinem Abflug aus Atlanta. "Das hätte nie passieren dürfen", bekräftigte der republikanische Präsidentschaftsbewerber, der bei der Wahl 2024 erneut antreten will. Er sprach erneut davon, die Strafverfolgung gegen ihn sei nichts als Wahlbeeinflussung. Was hier geschehe, sei eine Farce. "Ich habe nichts falsch gemacht", beteuerte er. "Und jeder weiß das." Er habe jedes Recht gehabt, die Ergebnisse der Präsidentenwahl 2020 anzuzweifeln, behauptete der 77-Jährige.

Neuer Anwalt kurz vor Termin

Trump wurde mit 18 weiteren Beschuldigten angeklagt wegen seiner Versuche, den Ausgang der Präsidentenwahl 2020 in Georgia zu beeinflussen. Die Staatsanwaltschaft hatte dem Republikaner und den anderen Angeklagten eine Frist bis zu diesem Freitag gesetzt, um aus freien Stücken bei den Behörden in Atlanta vorstellig zu werden.

Kurz vor dem Termin engagierte er einen neuen Anwalt. Der Verteidiger Steve Sadow werde den bisherigen Anwalt Drew Findling ersetzen, berichteten US-Medien am Donnerstag. "Ich bin beauftragt worden, Präsident Trump in dem Fall in Fulton County, Georgia, zu vertreten", zitierte die Zeitung "The Atlanta Journal-Constitution" ein Statement Sadows.

CNN schrieb unter Berufung auf nicht namentlich genannte Quellen, dass das nichts mit Findlings bisheriger Leistung zu tun habe. Sadow sei der beste Verteidiger in Georgia. Trump hat bereits in der Vergangenheit im Zusammenhang mit Anklagen gegen ihn Anwälte kurzfristig ausgetauscht.

US-Korrespondentin: Trump wird nicht der nächste US-Präsident sein

 

Elisabeth Postl, US-Korrespondentin für "Die Presse", über die Anklagen gegen Ex-US-Präsident Donald Trump

ribbon Zusammenfassung
  • Ex-US-Präsident Donald Trump stellte sich am Donnerstagabend im US-Bundesstaat Georgia den Behörden.
  • Dabei wurde auch ein Polizeifoto von ihm gemacht - es ist das erste solche Foto, das jemals von einem Ex-Präsidenten aufgenommen wurde.
  • Er postete das Foto auf der Plattform X (vormals Twitter) und beendete damit seien zweieinhalbjährige Abwesenheit.