APA/APA/Landestheater Linz/Herwig PRAMMER

"Zauberflöte" im Linzer Landestheater begeisterte Publikum

Mit einer umjubelten und von Begeisterungspfiffen quittierten Premiere der "Zauberflöte" von Wolfgang Amadeus Mozart eröffnete das Landestheater Linz am Samstag die neue Opernsaison im Musiktheater. Für Francois De Carpentries (Inszenierung) und Karine Van Hercke (Bühne und Kostüme) war es bereits die sechste Mozart-Oper in Linz. Und nicht zum ersten Mal wurde die ursprüngliche Handlung ergänzt und aktualisiert - diesmal mit der Betonung auf der versöhnenden Kraft der Musik.

Gleich während der Ouvertüre quält ein tyrannischer Vater seinen Sohn - einen "kleinen Mozart" - mit dem Klavierspiel. Als Sarastro und zweiter Knabe treffen sie einander dann in der eigentlichen Zauberflöten-Handlung. Musikalische Symbole und Notenzeilen bestimmen auch die Bühne und Kostümdetails. In barocker Üppigkeit beeindrucken die Kostüme der Königin der Nacht, ihrer drei Damen und des Chores. Die Partien der drei Knaben wurden zu einem kompletten Kinderchor erweitert. Die jungen Leute singen nicht nur hervorragend, sie bewegen sich auch choreografisch und haben sichtlich Spaß dabei.

Unter der musikalischen Leitung von Ingmar Beck agierte das Bruckner Orchester Linz wie gewohnt klangschön und mit extra bejubelten solistischen Leistungen. Dominik Nekel war - wie bereits in der vergangenen Linzer "Zauberflöte" vor elf Jahren - ein würdiger Sarastro, der zum Schluss Frieden schloss mit der Königin der Nacht. Morgane Heyse bewältigte die herausfordernden Arien ihrer Partie in großer Qualität. Als Tamino erfreute auch SeungJick Kim mit Stimme und zurückhaltendem Spiel. Publikumsliebling Fenja Lukas war eine selbstbewusste und zielstrebige Pamina mit strahlender Stimme und lebhaftem Spiel, nur übertroffen von Alexander York als Papageno. Mit seinem Extra-Heurigenlied auf den Wein, und mit dem Zauberglöckchen als symbolischer Gitarre über die Bühne rockend gab es für ihn Extra-Jubel.

Christian Drescher gestaltete den Monostatos als heutigen Schlägertyp, Martin Achrainer als Pendant dazu einen coolen Sprecher. Die drei Damen Gotho Griesmeier, Manuela Leonhartsberger und Angela Simkin exaltierten sich tussihaft. Der junge Gabriel Federspieler agierte im fröhlichen Knabentrio und eroberte als "kleiner Mozart" für die letzten Takte der Oper das Dirigentenpult - ein applaussteigernder Regieeinfall. Der Jubel zum Schluss wollte kein Ende nehmen.

(Von Wolfgang Katzböck/APA)

(S E R V I C E -"Die Zauberflöte" von Wolfgang A. Mozart, Text: Emanuel Schikaneder. Musikalische Leitung: Ingmar Beck, Inszenierung: François De Carpentries, Bühne und Kostüme: Karine Van Hercke, Choreografie: Ilja van den Bosch. Mit u.a.: Dominik Nekel/Michael Wagner - Sarastro, SeungJick Kim/Jonathan Hartzendorf - Tamino, Martin Achrainer/Gregorio Changhyun Yun - Sprecher, Morgane Heyse - Königin der Nacht, Fenja Lukas - Pamina, Alexander York/Martin Achrainer - Papageno, Sophie Bareis/Tina Josephine Jaeger - Ein altes Weib/Papagena. Nächste Vorstellungstermine am 25. und 28. September sowie am 4., 6., 10., 16., 18., 20. und 30. Oktober 2024, Musiktheater Linz, Großer Saal. www.landestheater-linz.at)

ribbon Zusammenfassung
  • Die Premiere der 'Zauberflöte' von Wolfgang Amadeus Mozart im Landestheater Linz eröffnete am Samstag die neue Opernsaison mit Begeisterungspfiffen und Jubel.
  • Francois De Carpentries und Karine Van Hercke inszenierten ihre sechste Mozart-Oper in Linz, wobei die Handlung aktualisiert und die versöhnende Kraft der Musik betont wurde.
  • Das Bruckner Orchester Linz unter der Leitung von Ingmar Beck erhielt für seine solistischen Leistungen extra Applaus, insbesondere für Dominik Nekel als Sarastro und Alexander York als Papageno.