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Chicago Art Institute wehrt sich gegen Schiele-Rückgabe

Heute, 08:28 · Lesedauer 1 min

Seit 1966 befand sich der "Russische Kriegsgefangene" von Egon Schiele im Art Institute of Chicago. Die Zeichnung aus dem Jahre 1916 stammt aus dem Besitz des jüdisch-österreichischen Sammlers Fritz Grünbaum und muss nun an dessen Erben retourniert werden, wie ein Gericht in New York entschied. Das bereits 2023 konfiszierte Werk sei während der NS-Zeit geraubt worden, so die Richter.

Die Sammlung des 1941 im KZ Dachau gestorbenen Schauspielers und Kunstsammlers Fritz Grünbaum umfasste einst rund 400 Werke, vornehmlich der österreichischen Moderne. Allein rund 80 Werke Schieles sollen sich darunter befunden haben. Die Grünbaum-Erben streben seit Jahrzehnten die Anerkennung der Arbeiten als Raubkunst an, wobei man in den vergangenen Jahre einige Erfolge vor Gericht erzielen konnte. Daraufhin mussten Institutionen wie die Neue Galerie New York oder das Santa Barbara Museum of Art Werke retournieren, die dann zur Versteigerung kamen.

Dar Art Institute of Chicago zeigte sich nun gegenüber der Zeitschrift "Artnews", die zuerst über den Fall berichtet hatte, kämpferisch. "Wir sind von der Entscheidung enttäuscht", hieß es vonseiten des Museums. Man werde versuchen, gegen den Urteilsspruch Berufung einzulegen.

(S E R V I C E - https://www.artnews.com)

Zusammenfassung
  • Ein Gericht in New York hat entschieden, dass das Art Institute of Chicago die Zeichnung 'Russischer Kriegsgefangener' von Egon Schiele an die Erben des jüdisch-österreichischen Sammlers Fritz Grünbaum zurückgeben muss.
  • Fritz Grünbaum, der 1941 im KZ Dachau starb, besaß eine Sammlung von etwa 400 Kunstwerken, darunter rund 80 von Egon Schiele, die während der NS-Zeit als Raubkunst identifiziert wurden.
  • Das Art Institute of Chicago ist von der Entscheidung enttäuscht und plant, gegen das Urteil Berufung einzulegen, nachdem Institutionen wie die Neue Galerie New York bereits Werke an die Erben zurückgeben mussten.