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Metal-Band Disturbed fordert Respekt füreinander ein

Die Heavy-Metal-Band Disturbed fordert mehr Respekt im Umgang miteinander ein. Das ist eines der Hauptthemen auf dem neuen, am Freitag erscheinenden Album "Divisive". "Statt Energie für das aufzuwenden, was uns trennt, sollten wir uns mehr auf die Dinge konzentrieren, die uns verbinden", meinte Gitarrist Dan Donegan im APA-Interview. Musikalisch hieß das Motto: "Wir wollten die Härte in die typischen Elemente von Disturbed zurückbringen."

Zuletzt brachten die Amerikaner, die mit ihrer Coverversion von "The Sound Of Silence" (Simon und Garfunkel) 2015 die Hitparade in Österreich anführten, ein Album heraus, das zur Hälfte aus akustischen Songs bestand. "Diesmal wollten wir möglichste gute Grooves und starke Gitarren auf dem Album haben - und die animalische Seite von David (Draiman, Gesang) durchklingen lassen", sagte Donegan über den Nachfolger.

"Wir sind jetzt so lange zusammen, wir forschen gemeinsam und treiben uns gegenseitig an, um neue Sachen auszuprobieren", berichtete der Musiker über die Zusammenarbeit innerhalb der Gruppe. "Wenn jemand eine andere Idee hat, ermutigen wir ihn dazu, sie uns näherzubringen. Ich schreibe meine Songs für die Typen, mit denen ich in einer Band bin. Das sind die einzigen, die ich beeindrucken will."

"Divisive" bedeutet "spaltend", Disturbed verstehen ihr Album als Weckruf: "Derzeit ist jeder im Kampfmodus, besonders in den USA. Jeder attackiert den anderen - tagein, tagaus, egal, ob über Soziale Medien oder über das Fernsehen", erläuterte Donegan. "Es ist eine sehr frustrierende Zeit. Wir sind da alle mitschuldig. Eine gesunde Debatte ist ebenso ok wie unterschiedliche Ansichten und Meinungen. Solange wir uns dabei respektieren, können wir voneinander lernen. Aber viele verschließen sich sofort, wenn sie eine andere Meinung hören und gehen voll gegen dich, wollen dich sofort canceln. Das muss aufhören!"

Ann Wilson, Sängerin von Heart, konnte für die Ballade "Don't Tell Me" als Duett-Partnerin von Draiman gewonnen werden. "Es war unglaublich nett, dass sie ja gesagt hat", zeigte sich Donegan noch immer erstaunt. "Sie ist für mich die größte Rocksängerin der Geschichte, eine Legende. Wir flogen nach Kalifornien und spielten den Song mit ihr in einem kleinen Studio ein. Nach drei Stunden war alles fertig - und wir dachten, verdammt, ist das wirklich passiert?"

Mit der Kollaboration haben sich Disturbed selbst überrascht, wie Donegan betonte. Genau darum gehe es: "Das nennt man kreative Freiheit. Es muss auch nicht immer jedem alles gefallen. Wenn ich auf meine Eltern gehört hätte, wäre ich nicht in einer Metal-Band. Man muss sich selbst ausdrücken und vorantreiben. Fans werden nie einer Meinung sein, aber das ist mir egal, ich kann nicht jeden zufriedenstellen, das ist nicht mein Anspruch."

Sehr wohl zufriedenstellen will man das Publikum beim Nova Rock 2023, bei dem Disturbed zum Line-Up gehören. "Ohne zu lügen: Es ist eines unser Lieblingsfestivals", schwärmte der Gitarrist. "Wir freuen uns auf die Rückkehr nach Österreich."

(Das Gespräch führte Wolfgang Hauptmann/APA)

(S E R V I C E - www.disturbed1.com; www.novarock.at)

ribbon Zusammenfassung
  • Das ist eines der Hauptthemen auf dem neuen, am Freitag erscheinenden Album "Divisive".
  • "Statt Energie für das aufzuwenden, was uns trennt, sollten wir uns mehr auf die Dinge konzentrieren, die uns verbinden", meinte Gitarrist Dan Donegan im APA-Interview.
  • Mit der Kollaboration haben sich Disturbed selbst überrascht, wie Donegan betonte.
  • Wenn ich auf meine Eltern gehört hätte, wäre ich nicht in einer Metal-Band.