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Endergebnis

Restliche Wahlkarten änderten bei Wien-Wahl nichts mehr

Heute, 18:52 · Lesedauer 3 min

Die Wien-Wahl ist geschlagen, am Montag wurden auch noch die restlichen Briefwahlkarten ausgezählt, diese brachten im Ergebnis so gut wie keine Veränderung mehr. Die Wahlbeteiligung ist gesunken.

Die SPÖ hat bei der Wahl am Sonntag klar den ersten Platz geholt - mit leichten Verlusten. Die FPÖ legte von sehr niedrigem Niveau und Platz fünf massiv zu und eroberte Platz zwei vor den Grünen, die stabil blieben. Die NEOS kamen mit Gewinnen auf Rang vier, die ÖVP stürzte mit Rekordverlust auf den fünften Platz ab.

Nachdem beim Urnenergebnis am Sonntag bereits der überwiegende Großteil der Briefwahlkarten und der sonstigen Wahlkarten ausgezählt worden war, folgte am Montag nur mehr ein vergleichsweise kleiner Rest. Im Ergebnis änderte das nichts mehr signifikant.

Die SPÖ kam bei der Gemeinderatswahl damit im vorläufigen Endergebnis auf 39,4 Prozent der Stimmen, was gegenüber der Wahl im Jahr 2020 ein Minus von 2,2 Prozentpunkten bedeutet. Beim letzten Urnengang hatten die Roten 41,6 Prozent erreicht.

Die FPÖ, die nach ihrem Ibiza-bedingten Absturz 2020 von einem Wert von nur 7,1 Prozent startete, konnte sich nahezu verdreifachen und landete bei 20,4 Prozent der Stimmen. Die +13,2 Prozentpunkte bedeuten nicht nur den bisher größten blauen, sondern den größten Stimmenzuwachs überhaupt bei einer Wien-Wahl.

Grüne unverändert, ÖVP stürzte ab

Ihren Stimmenanteil fast halten konnten die Grünen mit 14,5 Prozent. Sie mussten von 14,8 Prozent aus dem Jahr 2020 nur 0,3 Punkte abgeben.

Zulegen konnten die NEOS - und zwar um 2,5 Punkte (2020: 7,5 Prozent). Mit den nun 10 Prozent überholten die Liberalen die ÖVP und wurden dank der Montags-Wahlkarten sogar noch knapp zweistellig. Die Volkspartei erlitt am Sonntag einen massiven Einbruch. Von den 20,4 Prozent aus dem Jahr 2020 verloren sie 10,8 Prozentpunkte, was das größte türkise Minus in der Hauptstadt überhaupt bedeutete und kamen auf nur mehr 9,7 Prozent. Das knappe Match zwischen NEOS und ÖVP war erst am Montag mit der Auszählung der Briefwahlstimmen endgültig geklärt worden.

Die Wahlbeteiligung lag bei 62,7 Prozent der Wahlberechtigten und damit niedriger als 2020 (65,3).

SPÖ hat alle Möglichkeiten bei Koalitionsbildung

Die SPÖ kommt damit laut den Hochrechnern von Foresight auf 43 Mandate und könnte damit die Koalition mit dem bisherigen Partner NEOS (künftig zehn Mandate) fortführen. Eine Zusammenarbeit ginge sich auch mit der ÖVP, die ebenfalls auf zehn Mandate kommt aus - oder mit den Grünen (mit 15 der insgesamt 100 Sitze im Stadtparlament). Auch mit der FPÖ (22 Sitze) gäbe es eine satte Mehrheit, die aber für die SPÖ keine Option ist.

Gescheitert an der Fünf-Prozent-Hürde sind die gemeinsam mit der Liste LINKS angetretene KPÖ mit 4,0 Prozent sowie das Team Strache (1,1 Prozent).

Wahlbeteiligung gesunken

Die Wahlbeteiligung ist gegenüber 2020 noch einmal gesunken. Am Sonntag machten laut dem vorläufigen Endergebnis (inklusive Wahlkartenprognose) 62,7 Prozent der Wahlberechtigten von ihrem Wahlrecht Gebrauch. Bei der Wien-Wahl vor fünf Jahren waren bereits weniger als zwei Drittel (65,3 Prozent) der Stimmberechtigten zu den Urnen gegangen.

Nach Wien-Wahl: SPÖ auf Partnersuche

Zusammenfassung
  • Die Wien-Wahl ist geschlagen, am Montag wurden auch noch die restlichen Briefwahlkarten ausgezählt, diese brachten im Ergebnis so gut wie keine Veränderung mehr.
  • Die SPÖ gewann die Wien-Wahl mit 39,4 Prozent der Stimmen, erlitt jedoch leichte Verluste im Vergleich zur letzten Wahl 2020, bei der sie 41,6 Prozent erreichte.
  • Die FPÖ verzeichnete einen beeindruckenden Anstieg auf 20,4 Prozent der Stimmen, was einen Zuwachs von 13,2 Prozentpunkten bedeutet und sie auf den zweiten Platz hinter der SPÖ brachte.
  • Die ÖVP stürzte mit einem Verlust von 10,8 Prozentpunkten ab und erreichte nur noch 9,7 Prozent, während die NEOS mit 10 Prozent an ihnen vorbeizogen.
  • Die Wahlbeteiligung ist gegenüber 2020 noch einmal gesunken.