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Taifun "Saola" im Süden Chinas auf Land getroffen

Der Taifun "Saola" hat den Süden Chinas erreicht, nachdem er zuvor Hongkong gestreift und dort Verwüstungen angerichtet hatte. Zahlreiche Menschen wurden verletzt.

"Saola" sei am Samstag gegen 3:30 Uhr (22.30 MESZ am Freitag) südlich der chinesischen Stadt Zhuhai in der Provinz Guangdong auf Land getroffen, erklärte die chinesische Wetterbehörde. Vor dem Erreichen Hongkongs hatte sich "Saola" bereits abgeschwächt. Fast 900.000 Menschen waren zuvor aus gefährdeten chinesischen Gebieten evakuiert worden.

"Super-Taifun"

Bevor er Hongkong erreichte, war der Sturm bereits von der Kategorie "Super-Taifun" zu einem "starken Taifun" herabgestuft worden. Obwohl er die Sonderverwaltungszone nicht direkt traf, riss er dort Bäume aus und zertrümmerten Fensterscheiben. Berichte über Todesopfer gab es zunächst nicht. Die Behörden erwarteten, dass sich der Sturm während seines Wegs entlang der Küste weiter abschwächen würde.

Die Behörden hatten befürchtet, "Saola" könnte eine ähnliche Verwüstung mit sich bringen wie der Super-Taifun "Manghkut" im Jahr 2018. Damals wurden in Hongkong mehr als 300 Menschen verletzt, in China wurden sechs Menschen getötet. Der chinesische Wetterdienst warnte, dass "Saola" der stärkste Taifun in der Region seit 1949 werden könnte.

Zahlreiche Verletzte

Laut offiziellen Meldungen ließen sich in Hongkong bisher 55 Menschen aufgrund von Verletzungen im Zusammenhang mit dem Taifun in Krankenhäusern behandeln. Ebenfalls meldeten die Behörden rund 80 Fälle von umgestürzten Bäumen und etwa ein Dutzend Fälle von Überschwemmungen. Erdrutsche habe es nach aktuellem Kenntnisstand jedoch nicht gegeben.

Bereits am Freitagabend ließ Hongkong sämtliche Schulen und Kindergärten schließen. Auch die meisten Flugverbindungen wurden gestrichen. In China wurden ebenfalls hunderte Flüge abgesagt. Geschäfte blieben vorsorglich geschlossen, der Verkehr wurde eingestellt.

Der Süden Chinas wird im Sommer und Herbst häufig von Taifunen getroffen, "Saola" ist der neunte Taifun in der Region in diesem Jahr. Durch den Klimawandel nehmen die Stürme laut Wissenschaftlern an Häufigkeit und Stärke zu.

ribbon Zusammenfassung
  • Im Zuge des Taifuns "Saola" haben sich in Hongkong bisher 55 Menschen aufgrund von Verletzungen in Krankenhäusern behandeln lassen.
  • Ebenfalls meldeten die Hongkonger rund 80 Fälle von umgestürzten Bäumen und etwa ein Dutzend Fälle von Überschwemmungen.
  • In der Nacht auf Samstag hat der Taifun "Saola" unter starken Regenfällen und Windböen die Küstengewässer Südchinas und Hongkongs erreicht.
  • "Saola" ist der neunte Taifun in der Region in diesem Jahr.