Sängerin Sinead O'Connor mit 56 Jahren verstorben
"It's been seven hours and fifteen days/ since you took your love away...": Seitdem Sinéad O'Connor mit ihrem Song "Nothing Compares 2 U" 1990 weltberühmt wurde, wurde ihr Song für unzählige unglücklich Verliebte der Soundtrack für ihren Schmerz. Es ist wohl eines der bekanntesten Liebeslieder der Musikgeschichte.
Polizei fand sie leblos auf
Am Mittwochvormittag wurde laut Scotland Yard eine 56 Jahre alte Frau in einem Haus im Südosten Londons regungslos aufgefunden und für tot erklärt. Der Todesfall werde nicht als verdächtig behandelt, hieß es weiter. Die britische Polizei darf aus rechtlichen Gründen die Identität nicht ausdrücklich bestätigen, es gibt aber keinen Zweifel, dass es sich um O'Connor handelt.
"Mit großer Trauer geben wir den Tod unserer geliebten Sinéad bekannt", hatten am Abend Medien aus einem Statement der Familie zitiert. Familie und Freunde baten demnach darum, in dieser schwierigen Zeit ihre Privatsphäre zu wahren.
Sinead O'Connor wurde als drittes von fünf Kindern 1966 in Glenageary bei Dublin geboren. Sie erlebte eine Kindheit mit vielen Schicksalsschlägen: Ihre Eltern trennen sich früh und O'Connor wuchs zunächst bei ihrer Mutter auf. Sie behauptete später wiederholt, dass ihre Mutter sie misshandelt habe, und setzte sich damit in ihrem 1994er Song "Fire on Babylon" auseinander. O'Connor führt viele ihrer späteren psychischen Probleme auf diese Erfahrungen zurück.
Goldene Schallplatte für Solo-Album
Anfang der 1980er-Jahre nahm O'Connor als Teenager ihre ersten Songs auf und gründete die Band Ton Ton Macoute. Ihr erstes Solo-Album "The Lion and the Cobra" entstand, als sie hochschwanger mit ihrem ersten Kind war - das Werk stürmte international die Hitparaden, brachte ihr eine Goldene Schallplatte ein und verkaufte sich 2,5 Millionen mal.
Großer Durchbruch mit zweitem Album
Wirklich berühmt wurde sie erst mit ihrem zweiten Album. 1990 veröffentlichte sie "I Do Not Want What I Haven't Got". Das Album schoss an die Spitze in den Charts. Der Song "Nothing Compares 2 You" - die Cover-Version eines Prince-Songs - wurde zum Welthit. Neben ihrer Stimme, die mit einer Welle aus Emotionen und Kraft das Lied füllt, ist das Musikvideo zu dem Song die entscheidende Begleitung. Die Kamera fing ihr Gesicht perfekt ein und transportierte jede Faser des Gefühls nach außen.
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Auftritt als politischer Protest
Der Erfolgssängerin gelang es, mit ihrem extrovertierten Stil Aufmerksamkeit zu erlangen. Um auf Kindesmissbrauchsfälle in der katholischen Kirche aufmerksam zu machen, sang sie 1992 in der Show "Saturday Night Live" den Song "War" von Bob Marley. Bei diesem Auftritt zerriss sie ein Bild von Papst Johannes Paul II. Das Medienecho war gigantisch, allerdings bedeutete diese Aktion ihren ersten Karriereknick.
Zehn Studioalben
Psychische Erkrankungen begleiteten ihr gesamtes Erwachsenenleben und beeinflussten ihre Musikkarriere und Äußerungen. So drohte O'Connor alle paar Jahre, sich aus dem Musikgeschäft zurückzuziehen, nur um wieder neue Alben aufzunehmen. 2011 sagte sie ihre geplante Tour wegen einer manisch-depressiven Erkrankung ab.
Bis 2014 veröffentlichte sie zehn Studioalben. Nach zwischenzeitlich nur mittelmäßigen Erfolgen gelang es ihr 2014 mit "I"m Bossy, I"m the Boss" für 21 Wochen an der Spitze der irischen Charts zu bleiben.
Im Juni 2021 veröffentlichte sie mit "Rememberings" ihre Memoiren. 2022 starb ihr 17-jähriger Sohn.
Zusammenfassung
- Die irische Sängerin Sinead O'Connor ist laut irischen Medien gestorben. Sie wurde nur 56 Jahre alt.
- Weltruhm erlangte die Irin durch ihren Song "Nothing Compares 2 U".
- Näheres in Kürze.