Lido Sounds köpfte "besonders geschützten" Baum: 60.000 Euro Strafe
Zum ersten Mal fand vergangenes Wochenende in Linz das Lido Sounds statt, zu sehen waren unter anderem die Toten Hosen und Wanda. Trotz mehrmaliger Unwetter-Unterbrechung war die Festival-Premiere ein Erfolg.
Doch schon als zum ersten Mal wegen Unwetters das Areal um die Main Stage geräumt wurde, lästerte man auf Social Media, dass jetzt ein Baum zum Unterstellen hilfreich wäre. Nun wird auch klar, worauf Kommentare wie dieser abzielten.
Beschneiden mit abschneiden "verwechselt"
Die Stadt verbot das Fällen der Bäume auf dem Festival-Areal ausdrücklich. Die Verantwortlichen in der Stadt hätten von Anfang an klargemacht, dass die Bäume auf dem Gelände besonders geschützt werden müssten, betonte die zuständige Klimastadträtin Eva Schobesberger (Grüne).
Ziemlich mittig vor der Hauptbühne stand etwa so ein Baum. 30 Jahre durfte er wachsen, dann kam das Lido Festival. Als die Gäste dann den Acts zujubelten, stand dort nur noch ein Stummel. Die gesamte Baumkrone, die die Sicht beeinträchtigt hätte, wurde abgesägt.
Veranstalter Arcadia Live sprach noch während des Festivals von "einem Unfall". Statt - wie mit der Stadt Linz besprochen - den Baum ein wenig zu beschneiden, sei es "aufgrund von Misskommunikation - beschneiden statt abschneiden - ... zu dem bedauerlichen Vorfall gekommen." Man nehme das "menschliche Versagen natürlich auf unsere Kappe". Die Grünen sehen das nicht so locker.
60.000-Euro-Strafe als Abschreckung
Die Folge: Arcadia Live wurde "als Schadenersatz und Wiedergutmachung" zu einer Strafe von 60.000 Euro verdonnert. Der Betrag entspreche den Kosten für die Pflanzung drei neuer Bäume im versiegelten Stadtgebiet, erklärte Schobesberger und sei auch "eine symbolische Summe, um Nachahmungen zu verhindern".
Wohin diese Bäume gepflanzt werden, ist noch nicht sicher. Arcadia stimmte der Wiedergutmachung aber zu.
Zusammenfassung
- Schon zu Beginn des Lido Festivals in Linz, wurden auf Social Media erste Stimmen laut, die einen gefällten Baum beweinten.
- Nun wird klar: Die Stadt verbot ausdrücklich ihn zu fällen, er wurde trotzdem umgeschnitten.
- Die Strafe fällt deshalb besonders hoch aus, um "Nachahmungen zu verhindern".