Gesundheitsbetriebe werden klimafit gemacht
Rund sieben Prozent des österreichischen CO2-Fußabdrucks werden laut Angaben der Ministerien im Gesundheitswesen verursacht, bis zu 50 Prozent könnten durch Energieeffizienz oder die Umstellung von fossilen Brennstoffen auf nachhaltige Alternativen eingespart werden. Interessierte Krankenhäuser, Pflegeheime oder Reha-Zentren bekämen von nun an Förderung und professionelle Hilfe bei der Umsetzung.
Pilotprojekte in Wien wie das Pflegeheim Haus St. Theresa oder das Bezirkskrankenhaus Schwaz in Tirol haben laut Umweltministerium erhebliche Effizienzpotenziale gezeigt - Sanierungsmaßnahmen können eine Halbierung des Energieverbrauchs und eine drastische Senkung der Betriebskosten um die Hälfte bedeuten. "Das Potenzial ist enorm", meinte Gesundheitsminister Johannes Rauch (Grüne). Das bestätigte auch Caritas-Direktor Klaus Schwertner, der ebenfalls auf dem Medientermin anwesend war, sowohl für Österreich als auch international.
Das Pilotprojekt zur Beratung unterstützt laut dem Gesundheitsministerium bis dato 120 Gesundheitseinrichtungen in Fragen der thermischen Sanierung, Heizungstausch oder Energiesparmaßnahmen. Das Umweltministerium stelle nun Fördergelder von bis zu 350 Millionen Euro bis 2030 zu Verfügung, so Klimaschutzministerin Leonore Gewessler (Grüne). "Klimaschutz ist Gesundheitsschutz.", zeigte sich Rauch überzeugt. "Das Leben in einem klimafitten Haus ist auch ein angenehmeres", ergänzte Gewessler.
Die beiden Ministerien haben dafür zwei neue Förderschienen entwickelt: Vorläufig bis zu 200 Millionen Euro für Krankenanstalten und Rehabilitationskliniken kommen bis 2030 aus den Energieeffizienzmitteln der Umweltförderung (bis zu 40 Prozent der Investitionskosten), Senioren- und Pflegeheime werden mit bis zu 150 Millionen unterstützt (bis zu 50 Prozent).
Das Ziel laute: klimaneutral und damit insgesamt krisenfester zu werden. Krankenhäuser, Kliniken, Alten- und Pflegeeinrichtungen, Primärversorgungseinheiten, Arztpraxen sowie Apotheken in ganz Österreichkönnen ab sofort Projekte einreichen, die erforderliche Expertise, Informationen, Hilfestellungen und Unterstützung erhalten sie dann aus einer Hand. Ein Experte begleitet durch den gesamten Prozess.
Zusammenfassung
- Energiesparmaßnahmen werden darum von den beiden Ministerien nun besonders unterstützt.
- Das Pilotprojekt zur Beratung unterstützt laut dem Gesundheitsministerium bis dato 120 Gesundheitseinrichtungen in Fragen der thermischen Sanierung, Heizungstausch oder Energiesparmaßnahmen.
- Das Umweltministerium stelle nun Fördergelder von bis zu 350 Millionen Euro bis 2030 zu Verfügung, so Klimaschutzministerin Leonore Gewessler (Grüne).