APA/ROLAND SCHLAGER

Wifo zu Rezession: Inflation schadet Wirtschaftsstandort

Um rund einen Prozentpunkt musste das Wifo seine Wirtschaftsprognose nach unten korrigieren. So schrumpft die Wirtschaftsleistung um 0,8 Prozentpunkte. Auch Österreichs Wettbewerbsfähigkeit sinkt, der Ausblick ist wenig optimistisch.

Die Prognosen von Wifo und IHS mussten stark nach unten korrigiert werden, so Wifo-Chef Gabriel Felbermayr. Die Wirtschaft befindet sich in einer "milden" Rezession. 2024 wird wieder ein Wachstum von 1,2 Prozent erwartet.

Schwacher Standort

Österreich verliere auch seine internationale Wettbewerbsfähigkeit. Felbermayr zeigt sich optimistisch, er nimmt an, dass 2024 die Kaufkraft steigen wird - dabei geht er von einer Erhöhung der Nominallöhne von 8,2 Prozent aus. Der Wifo-Chef betont auch, die Wichtigkeit des Erneuerbaren-Wärmegesetzes für Österreichs Wirtschaft. Hier könnte der Staat unterstützend wirken. 

Wegen der hohen Preise wird Österreich ein schwächerer Wirtschaftsstandort. Investitionen würden stagnieren. Österreich habe sich "deutlich" verschlechtert.

Kein Grund für Krise

Auch das Institut für Höhere Studien (IHS) hat seine Wirtschaftsprognose nach unten korrigiert. IHS-Chef Holger Bonin betont, dass auch sein Institut eine Rezession sieht. Das "Schlimmste" habe Österreich bereits überstanden, man müsse nicht in einen "Krisenmodus" verfallen.

Sorge um die Bauwirtschaft

Das IHS sieht starken Wachstumsverlust in der Bauwirtschaft. Auch das Wifo traf eine ähnliche Prognose, sie sehen vor allem im Hochbau einen Rückgang an Investitionen, dieser sei beim Tiefbau weniger stark.

Man müsse nun verhindern, dass die Inflation in der Baubranche wieder angefacht wird, so Bonin. Die Politik sollte langfristig planen: Decarbonisierung, erneuerbare Energie und KI sind Felder in denen langfristige Investitionen für den Wirtschaftsstandort Österreich, um dessen Attraktivität zu sichern.

Rezession in Deutschland

Ende September haben bereits die führenden deutschen Wirtschaftsforschungsinstitute ihre Konjunkturprognosen für Deutschland angesichts des schwierigen Umfelds kräftig gesenkt.

Statt dem erwarteten Wachstum beim Bruttoinlandsprodukt (BIP) von 0,3 Prozent wird für das laufende Jahr nun ein Rückgang von 0,6 Prozent vorhergesagt.

ribbon Zusammenfassung
  • Um rund einen Prozentpunkt musste das Wifo seine Wirtschaftsprognose nach unten korrigieren.
  • So schrumpft die Wirtschaftsleistung um 0,8 Prozentpunkte.
  • Auch Österreichs Wettbewerbsfähigkeit sinkt, der Ausblick ist wenig optimistisch.