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Wasserbedarf übersteigt Ressourcen bereits 2030

Laut Experten geht die Menschheit zu verschwenderisch mit ihren Ressourcen um und steuert deshalb auf eine Wasserkrise zu. Die Globale Kommission für Wasserwirtschaft veröffentlichte sieben Forderungen an die Politik.

Wie der "Guardian" vor der UN-Wasserkonferenz 2023 berichtet, nähert sich die Welt einer Wasserkrise. Regierungen müssten nun alles daran legen, um gegen den Überkonsum von Wasser vorzugehen. So soll der Bedarf an Frischwasser laut Experten 2030 die Ressourcen um 40 Prozent überschreiten.

Gründe für den Mehrverbrauch liegen in fehlgeleiteten Förderungen in der Landwirtschaft oder der Produktion von Gütern und Rohstoffen wie Energie.

Die Globale Kommission für Wasserwirtschaft appelliert, dass Wasser als gemeinschaftliches Gut verwaltet werden müsse. Das sei im Interesse der gesamten Welt und nicht lokal abgrenzbar. Viele Staaten seien von ihren Nachbarländern abhängig und Misswirtschaft und Umweltverschmutzung würden die globalen Wasserspeicher belasten.

Die Kommission fordert sieben Punkte, um der Krise entgegenzuwirken:

1. Wasser soll als globales Gut gemanagt und gehandhabt werden, es soll gemeinsam geschützt werden und als gemeinsames Interesse behandelt werden.

2. Zugang zu ausreichend sicherem Wasser soll für alle verwundbaren Gruppen verfügbar gemacht werden und die Industrie soll versärkt in Wasser investieren.

3. Die Unterbepreisung von Wasser soll gestoppt werden, um so eine angemessene Preisgestaltung und die Unterstützung von Armen zu ermöglichen. 

4. Die übermäßigen Subventionen des Landwirtschaftssektors sollen gestoppt werden. Diese 700 Milliarden Dollar würden zu übermäßigem Wasserverbrauch führen. 

5. "Gerechte Wasserpartnerschaften" sollen aufgebaut werden, um so Finanzmittel für Länder mit niedrigem und mittlerem Einkommen zu mobilisieren.

6. Sofortige Maßnahmen zur Wiederherstellung der Feuchtgebiete und der erschöpften Grundwasserressourcen. Als dringende Probleme werden auch der Verbrauch von Grundwasserressourcen für die Recyclingindustrie und der Verbrauch der Landwirtschaft gesehen. Unternehmen sollen ihren "Wasser-Fußabdruck" berichten.

7. Die Wasserwirtschaft soll auf internationaler Ebene reformiert werden. Wasser soll in Handelsabkommen einbezogen werden. Vor allem Frauen, Landwirte und indigene Völker sollen dabei berücksichtigt werden.

AFP

Die UN-Wasserkonferenz findet vom 22. bis zum 24. März in New York City statt. Dabei werden die derzeitigen Probleme diskutiert und Konzepte formuliert, um der Wasserkrise entgegenzuwirken. Der 22. März ist der Welttag des Wassers. 

ribbon Zusammenfassung
  • Laut Experten geht die Menschheit zu verschwenderisch mit ihren Ressourcen um und steuert deshalb auf eine Wasserkrise zu.
  • Die Globale Kommission für Wasserwirtschaft veröffentlichte sieben Forderungen an die Politik.