Verdacht auf Marktmissbrauch: Hausdurchsuchung bei der Brau Union

Die Bundeswettbewerbsbehörde hat eine Haus in der Firmenzentrale der Brau Union in Linz durchgeführt. Grund war der Verdacht auf Marktmissbrauch.

Wegen des Verdachts des Marktmissbrauchs soll die Hausdurchsuchung Anfang April stattgefunden haben, berichtet nun der "ORF" und die "Oberösterreichisches Nachrichten", Konkret geht es um den Verdacht, dass die Brau Union Druck auf mehrere regionale Getränkelieferanten ausgeübt haben könnte. Diese sollten neben Bier auch andere Getränke der Brau Union verkaufen. Die Bundeswettbewerbsbehörde soll die Razzia bestätigt haben.

Brau Union nimmt "schwerwiegende" Vorwürfe "gelassen"

Eine Unternehmenssprecherin bestätigte die Hausdurchsuchung, meinte auch, dass die Vorwürfe "schwerwiegend" seien, aber man diese "gelassen" nehme. Sie betonte, die Brau Union kooperiere mit der BWB, da man an einer schnellen Aufklärung interessiert sei. Aufgrund börsentechnischer Regelungen und der laufenden Ermittlungen könne sie aber nicht mehr sagen. Außerdem wollte sie noch klarstellen, dass diese Ermittlungen nichts mit einem noch laufenden Verfahren gegen Bürgerbräu wegen des Verdachts des unlauteren Wettbewerbs zu tun habe.

Der Marktführer vereint unter anderem die Marken Gösser, Zipfer, Kaiser, Puntigamer, Schwechater, Wieselburger, Schladminger und Edelweiss unter seinem Dach. Diese Macht soll der Konzern laut "ORF"-Recherchen ausgenutzt haben und den regionalen Lieferanten gedroht haben, ihnen kein Bier mehr zu verkaufen, wenn sie nicht auch Wein, Spirituosen und alkoholfreie Getränke von der Brau Union beziehen würden. Die Brau Union gab gegenüber der Sendung "ECO" kein Kommentar ab und verwies "auf börsentechnische Regelungen und laufende Ermittlungen". Es gilt die Unschuldsvermutung.

Bierbrauer kritisieren Brau Union

Die Brau Union steht bei anderen, unabhängigen Brauereien schon lange in der Kritik. Ottakringer oder Stiegl machten immer wieder auf die Marktmacht aufmerksam. Die Brau Union gehört seit 2003 zu Heineken, beschäftigt 2.500 Mitarbeiter und vereint 13 Biermarken und acht Brauereien unter ihrem Dach. 

ribbon Zusammenfassung
  • Die Bundeswettbewerbsbehörde hat eine Haus in der Firmenzentrale der Brau Union in Linz durchgeführt. Grund war der Verdacht auf Marktmissbrauch.
  • Konkret geht es um den Verdacht, dass die Brau Union Druck auf mehrere regionale Getränkelieferanten ausgeübt haben könnte.
  • Diese sollten neben Bier auch andere getränke der Brau Union verkaufen. Die Bundeswettbewerbsbehörde soll die Razzia bestätigt haben.