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Guildo Horn beklagt Rückschritte beim Thema Inklusion

27. Apr. 2025 · Lesedauer 2 min

Schlagersänger Guildo Horn (62) beklagt Rückschritte im Umgang mit behinderten Menschen. "Es scheint mir, dass wir vor 16 Jahren beim Thema Integration und Inklusion weitaus offener waren als heute", sagte der Entertainer und Diplompädagoge gegenüber der dpa. Heute würden Behinderte wieder häufiger als Belastung statt Bereicherung wahrgenommen, meint Horn, der 1998 für Deutschland beim Eurovision Song Contest (ESC) mit "Guildo hat Euch lieb!" Platz sieben erreichte.

Heftige Kritik übte Horn in diesem Zusammenhang an Donald Trump. Als neugewählter US-Präsident habe er Ende Jänner nach einem Flugzeugunglück ohne Nennung von Belegen Diversitätsprogramme und Inklusion bei der Flugsicherung für den Unfall verantwortlich gemacht. "Das war so unwürdig, schäbig und hässlich", sagte Horn, der im Kölner Umland im Bergischen wohnt.

"Auch in unserem Land gibt es leider zunehmend solche Pöbel-Politiker, die mal leichte barrierefreie Sprache als "Sprache der Idioten" bezeichnen und mal Inklusion als "Ideologieprojekt, von dem man unser Bildungssystem befreien muss"", sagte Horn. Er könne nicht tatenlos zusehen, "wie man gegen die Schwächsten der Schwachen hetzt". Horn arbeitete viele Jahre mit geistig Behinderten: Diese Erfahrungen seien eine Bereicherung seines Lebens.

Auch um seine Erfahrungen zu teilen, habe er seine Autobiografie "Doppel-Ich" (Erstveröffentlichung 2008) unter dem Namen "Die Guildomacher" jetzt als Hörbuch neu veröffentlicht. Es erscheint am 5. Mai.

Zusammenfassung
  • Guildo Horn, 62, beklagt Rückschritte in der Inklusion von Menschen mit Behinderungen und sieht die Gesellschaft vor 16 Jahren als offener an.
  • Er kritisiert Donald Trump für die Schuldzuweisung an Diversitätsprogramme nach einem Flugzeugunglück und verurteilt ähnliche Tendenzen in der heimischen Politik.
  • Horns Autobiografie 'Doppel-Ich' wurde als Hörbuch unter dem Titel 'Die Guildomacher' neu veröffentlicht und erscheint am 5. Mai.