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Nächste Mega-Signa-Pleite: Elbtower-Firma insolvent

Es sollte das wohl größte Benko-Prestigeprojekt werden: der Hamburger Elbtower. Seit drei Monaten steht die Baustelle jedoch still, nun muss auch die Projektgesellschaft Insolvenz anmelden.

Der Hamburger Elbtower sollte mit 245 Metern Höhe eines der größten Gebäude Deutschlands werden. Rund eine Milliarde Euro waren die geplanten Kosten. René Benko holte dafür Star-Architekten David Chipperfield an Bord, der einst schon das Kaufhaus Tyrol in Innsbruck neu geplant hatte. 

Dem Strudel der Signa-Krise entkam auch die größte Baustelle in Benkos Imperium nicht. Seit rund drei Monaten steht die Baustelle still, weil Bauunternehmen nicht mehr bezahlt werden konnten. Nun ist auch die Projektgesellschaft, die Hamburg Elbtower GmbH & Co KG pleite. 

Die Gesellschaft gehört zur mittlerweile insolventen Signa Prime - dort sind die Prachtstücke Benkos gebündelt. Einen 25-Prozent-Anteil an dem Projekt hält die CommerzReal, eine Tochter der deutschen Commerzbank. 

Insolvenz zu spät - droht Strafverfahren?

Für manche Beobachter:innen kommt die Insolvenz allerdings zu spät. Die Signa habe an das Generalbauunternehmen Lupp seit August 2023 keine Rechnungen mehr bezahlt - 37 Millionen Euro sollen ausständig sein. 

Bei offensichtlicher Zahlungsunfähigkeit muss in Deutschland allerdings binnen drei Wochen ein Insolvenzantrag gestellt werden. Ansonst droht ein Strafverfahren wegen Insolvenzverschleppung,

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Stadt Hamburg will Grundstück zurückkaufen

Einer ersten Reaktion der Stadt Hamburg zufolge wolle man nun ein vertraglich festgelegtes Wiederkaufrecht geltend machen. "Die Stadt wird ihre Rechte auch im Insolvenzverfahren sichern und nach Bestellung des vorläufigen Insolvenzverwalters umgehend mit diesem in Kontakt treten", sagte die Hamburger Bausenatorin Karin Pein (SPD). 

Im Kaufvertrag sei festgehalten, dass die Stadt bei einer Insolvenz das Grundstück zurückgekauft werden könne. Es stehe aber weiter im Vordergrund, dass das Projekt privatwirtschaftlich fortgeführt werden könne. 

Wer übernimmt den Elbtower?

In der Vergangenheit hab es immer wieder Spekulationen, dass Signa-Investor und Logistik-Milliardär Klaus-Michael Kühne das Projekt übernehmen könnte. Der Verwaltungsrat der Kühne Holding winkte jedoch ab.

"Aktuell sehe ich hier keine große Chance für einen Kauf des Elbtowers, das Projekt kann nur in einem gemeinsamen Kraftakt vieler Beteiligter übernommen werden", sagte Karl Gernandt, Verwaltungsratspräsident der Kühne Holding, dem "Handelsblatt". 

"Lamarr": Wie geht es in Wien weiter?

Eine weitere große Baustelle der Signa steht auf der Wiener Mariahilfer Straße: Das Luxus-Kaufhaus "Lamarr". Wo früher die Leiner-Filiale stand, ist aktuell ein weit fortgeschrittener Rohbau, auf dem auch nicht mehr viel weitergeht. 

Die Projektgesellschaft, die Mariahilferstraße 10-18 Immobilien GmbH ist derzeit noch nicht insolvent. Da auch sie eine Tochter der Signa Prime ist, ist auch die Zukunft dieses Bauprojekts ungewiss. Insider zeigten sich im Gespräch mit PULS 24 jedoch zuversichtlich, dass das Projekt weitergeführt werden könne.

Baustelle "Lamarr"AFP

Die Baustelle des Luxus-Kaufhauses "Lamarr" auf der Wiener Mariahilfer Straße Mitte Jänner.

Stadt Wien würde eingreifen, "falls notwendig"

Zuletzt äußerte sich auch der Wiener Bürgermeister Michael Ludwig im PULS 24 Interview zur Signa Baustelle auf der Einkaufsstraße. "Ich denke der Standort ist so attraktiv, dass sich andere Interessenten finden werden, um das Objekt fertig zustellen", so Ludwig.

Die Stadt Wien würde die Situation beobachten und "falls notwendig" auch eingreifen - jedoch "nicht unmittelbar in Eigentümerstrukturen", erklärt Ludwig. 

Signa-Partner beim Kaufhaus "Lamarr" ist auch die thailändische Central Group. Erst im November übernahm die Central Group Kontrolle über die britische Luxus-Kaufhauskette Selfridges, nachdem man sie 2021 gemeinsam mit der Signa übernommen hatte.

Im Frühling kam es zu weiteren Deals zwischen den Thailändern und Benko. Die Central Group kaufte der Signa die Hälfte der KaDeWe-Immobilien in Berlin ab. 

ribbon Zusammenfassung
  • Es sollte das wohl größte Benko-Prestigeprojekt werden: der Hamburger Elbtower.
  • Seit drei Monaten steht die Baustelle jedoch still, nun muss auch die Projektgesellschaft Insolvenz anmelden.