APA/Patrick Pleul

ÖGK schlägt Alarm: Doch keine 100 Kassenstellen mehr

Anfang des Jahres versprach Bundeskanzler Karl Nehammer (ÖVP) 100 zusätzliche Kassenarztstellen. Doch nun habe es eine Absage dieser Ankündigung gegeben, sagte ÖGK-Obmann Andreas Huss.

Die Koalition hat bereits 100 neue Stellen für Kassenärzt:innen geschaffen, doch eigentlich hätten noch weitere 100 hinzukommen sollen - so die Ansage des Kanzlers zu Jahresbeginn

Wann diese Stellen aber kommen sollen, bleibt unklar. Bald dürfte es nicht sein, erklärte der Obmann der österreichischen Gesundheitskasse (ÖGK) Andreas Huss in der ZiB 2.

"Wir haben letzte Woche leider die Absage sowohl vom Finanzministerium als auch vom Gesundheitsministerium bekommen. Es wird in dieser Legislaturperiode diese zusätzlichen 100 Stellen nicht mehr geben", so Huss.

70 von 100 Stellen vergeben

Von den 100 Stellen, die die Bundesregierung im Vorjahr ursprünglich angekündigt hat, seien aktuell 70 vergeben. Mehr als 190 Personen hätten sich beworben, berichtete der ÖGK-Chef. 

Das Bundeskanzleramt wollte sich am Montag auf APA-Anfrage nicht zum Thema äußern und verwies auf die zuständigen Minister.

Gesundheitsminister Johannes Rauch (Grüne) sagte wiederum am Rande eines anderen Termins in Richtung Huss: "Herr ÖGK-Obmann Huss, machen Sie ihren Job! Sie bekommen 300 Millionen Euro pro Jahr aus dem Geldbörsel des Finanzministers genau für solche Aufgaben, das ist zweckgewidmet und dafür vorgesehen. Go for it!"

Video: Immer weniger Kassenärzt:innen

ÖVP-Gesundheitssprecher Josef Smolle verwies in einer Aussendung auf die bereits erfolgten Maßnahmen und auf Nehammers weiteres Versprechen in dessen "Österreichplan", bis 2030 weitere 700 Kassenärztinnen und -ärzte anzustellen.

ribbon Zusammenfassung
  • Anfang des Jahres versprach Bundeskanzler Karl Nehammer (ÖVP) 100 zusätzliche Kassenarztstellen.
  • Doch nun habe es eine Absage dieser Ankündigung gegeben, sagte ÖGK-Obmann Andreas Huss.
  • "Es wird in dieser Legislaturperiode diese zusätzlichen 100 Stellen nicht mehr geben", bedauerte Huss.
  • Das Bundeskanzleramt wollte sich am Montag auf APA-Anfrage nicht zum Thema äußern und verwies auf die zuständigen Minister.