Lockdowns kosteten Einzelhandel bisher 8,5 Milliarden Euro
Österreich befindet sich zum mittlerweile dritten Mal in einem harten Corona-Lockdown, bei dem bis auf wenige Ausnahmen alle Geschäfte zu sind. Laut Berechnungen der Johannes Kepler Universität Linz (JKU) sorgen die drei Schließwellen zusammen für einen Umsatzentgang in den geschlossenen Non-Food-Branchen von rund 8,5 Milliarden Euro. Sollte der dritte Lockdown ein weiteres Mal bis Ende Jänner verlängert werden, würden sich die Umsatzverluste auf insgesamt 9,1 Milliarden Euro erhöhen.
Seit Montag ist klar, dass sich der dritte Lockdown bis inklusive 24. Jänner dauern wird. Allein diese Woche verursacht laut JKU einen zusätzlichen Umsatzentgang in den geschlossenen Einzelhandelsbranchen von rund 600 Millionen Euro (brutto).
Entwöhnung vom stationären Einkauf setzt sich fort
Aus Sicht der JKU-Forscher setzt die Verlängerung des derzeitigen Lockdowns bestehende Trends fort: die Sparquote erhöhe sich, der Onlinehandel gewinne weiter Marktanteile dazu, was damit einhergehe, dass sich Konsumenten hinsichtlich des stationären Einkaufs entwöhnen.
"Tatsächlich zeigen unsere Zahlen nur den unmittelbaren Schaden für den Non-Food-Einzelhandel und die mittelfristigen sowie langfristigen Folgen bleiben vielen verdeckt", halten die Studienautoren Christoph Teller und Ernst Gittenberger fest. Es sei zu befürchten, dass sich die Einzelhandelsstruktur in Österreich nachhaltig verändern werde. Im ländlichen Raum drohen Nahversorgungslücken, warnen die Autoren.
Zusammenfassung
- aut Berechnungen der Johannes Kepler Universität Linz (JKU) sorgen die drei Schließwellen zusammen für einen Umsatzentgang in den geschlossenen Non-Food-Branchen von rund 8,5 Milliarden Euro.
- Sollte der dritte Lockdown ein weiteres Mal bis Ende Jänner verlängert werden, würden sich die Umsatzverluste auf insgesamt 9,1 Milliarden Euro erhöhen.