Rene Benko und Ehefrau Nathalie Benko am Samstag, 21. Jänner 2023, im Rahmen des Events "KitzRaceParty 2023", in Kitzbühel.APA/HANS KLAUS TECHT

Geplatzte Kontoeröffnung

Ermittler prüfen Geldwäscheverdacht gegen Benkos Ehefrau

13. März 2025 · Lesedauer 3 min

René Benkos Umfeld sorgt erneut für Schlagzeilen: Eine geplante Kontoeröffnung von Nathalie Benko bei zwei Tiroler Banken wurde abgelehnt. Ermittler vermuten dahinter den Verkauf einer Luxusvilla auf Ibiza.

René Benko und sein gefallenes Signa-Imperium beschäftigen weiterhin die österreichische Justiz. Nahezu täglich gibt es neue Entwicklungen in dem Fall, die auch an die Öffentlichkeit dringen.

Nun wurden Ermittler auf eine geplante Kontoeröffnung von Nathalie Benko, der Ehefrau von René Benko, aufmerksam. Am 17. und 18. Februar 2025 soll eine Rechtsanwaltskanzlei bei zwei verschiedenen Tiroler Raiffeisenbanken versucht haben, ein Treuhandkonto zu eröffnen. 

Nathalie Benko sollte als Treugeberin auftreten, wobei ein Liegenschaftsverkauf an die Laura Privatstiftung über dieses Konto abgewickelt werden sollte, berichtet der "Standard".

An der Spitze der Stiftung steht Benkos Mutter Ingeborg. Sie ist gemeinsam mit Benkos ehelichen Nachkommen Begünstigte der Stiftung.

Während Benko selbst bestreitet, weiterhin Verbindungen zur Stiftung zu haben, gehen die Ermittler davon aus, dass er bis unmittelbar vor seiner Festnahme als "Alleinherrscher" über die Stiftung agiert habe. 

Fünf Millionen Euro aus Spanien

Die beiden Raiffeisen-Institute lehnten die Eröffnung des Treuhandkontos ab und erstatteten bei der zuständigen Meldestelle im Bundeskriminalamt eine Geldwäscheverdachtsmeldung. Den Banken sei laut Verdachtsmeldung telefonisch kommuniziert worden, dass über das Konto Zahlungen "aus diversen Kaufverträgen abgewickelt" werden sollen, zitiert der "Standard".

Ihnen sei angekündigt worden, dass zunächst eine Kaufsumme von fünf Millionen Euro aus Spanien auf das Treuhandkonto eingehen werde.


Für die Ermittler liegt der Verdacht nahe, dass es sich bei der Transaktion um den Verkauf der Villa "Can N" auf Ibiza handelt. Die Villa befindet sich im Besitz der NB Immo Ibiza II SL - einem Tochterunternehmen der NB Immo GmbH von Nathalie Benko. Benko soll die Villa laut "Krone" und "News" unter anderem mit Darlehen der Laura Privatstiftung erworben haben.

Die Beamten der Geldwäschemeldestelle haben die Verdachtsmeldung bereits im Februar an die Soko Signa weitergeleitet, die wiederum die Wirtschafts- und Korruptionsstaatsanwaltschaft (WKStA) mit dem Fall befasst hat. 

"Nicht vertretbares Darlehen"

Unabhängig davon ist im Umfeld der Signa-Gruppe die Liste der Beschuldigten um einen Namen länger: Der in der Schweiz lebende Deutsche Ernst Dieter Berninghaus hat früher Benko im Bereich der Signa-Handelssparte beraten. Der frühere Migros-Manager habe - so der Vorwurf der Ermittler - von der Signa Holding ein nicht vertretbares Darlehen über 16,9 Millionen Euro erhalten, das in sein Privathaus geflossen sein soll.


Laut Berninghaus handelte es sich jedoch um eine "vorgezogene Auszahlung aus einer Aktionärsvereinbarung mit der Familie Benko Privatstiftung". Man sei mit den Behörden in Kontakt und überzeugt, den Sachverhalt rasch aufklären und den Vorwurf vollständig entkräften zu können, zitierte "Der Standard" den Sprecher von Berninghaus.

Es soll aber auch Aufzeichnungen von zumindest Teilen eines hitzigen Gesprächs zwischen Berninghaus und Benko geben, in dem es über die Zahlung an Berninghaus gegangen sein soll. Für alle Genannten gilt die Unschuldsvermutung. 

Video: Benkos Haftbedingungen

Zusammenfassung
  • René Benkos Umfeld sorgt erneut für Schlagzeilen: Eine geplante Kontoeröffnung von Nathalie Benko bei zwei Tiroler Banken wurde abgelehnt.
  • Ermittler vermuten dahinter den Verkauf einer Luxusvilla auf Ibiza und prüfen nun den Verdacht auf Geldwäsche.