Geldkarussell
Geldwäscheverdacht auch bei Benko-Steuerberaterin
Die Causa Signa zieht immer weitere Kreise: Laut eines Berichts der "Kronen Zeitung" wird seit Anfang 2025 auch die renommierte Steuerberaterin Karin Fuhrmann als Beschuldigte geführt. Das gehe aus Unterlagen der WKStA hervor.
Fuhrmann gehört zum innersten Kreise Benkos und ist Vorständin der Familie Benko Privatstiftung. Sie wurde mehrfach mit dem Branchenpreis "Steuerberaterin des Jahres für Immobilien und Bauwirtschaft" ausgezeichnet.
Sie kümmerte sich mit ihrer Kanzlei TPA nicht nur um Firmenkäufe und -verkäufe, sondern soll auch eine drohende Konsolidierungspflicht für die Signa Holding umschifft haben.
Geldkarussell
Gegen sie werde wegen einer Kapitalerhöhung der Signa Holding im Sommer 2023 - wenige Monate vor der Milliardenpleite der Signa-Gruppe - ermittelt, so die "Krone".
Die Signa Holding habe sich damals bereits in finanzieller Schieflage befunden, die Investoren hätten daher insgesamt noch einmal 350 Millionen Euro zuschießen sollen.
Benko soll daraufhin den Eindruck erweckt haben, über seine Familie Benko Privatstiftung 35,35 Millionen Euro in die Holding fließen zu lassen. Eigentlich sei das Geld aber der Signa-Gruppe entzogen worden und nach einer wilden Reise über mehrere Konten und Gesellschaften schließlich wieder im Signa-Universum gelandet sein. Dort sei es als "frisches Eigenkapital" betitelt worden.
Fuhrmann soll involviert gewesen sein
Fuhrmann werde verdächtigt, an diesem Geldkarussell beteiligt gewesen zu sein.
Die Vorsitzende habe "die Weiterüberweisung des Betrages unter der Bezeichnung 'Kapitalerhöhung' vom Bankkonto der Familie Benko Privatstiftung an die Signa Holding GmbH" freigegeben "sowie die Herkunft des Betrages verschleiert, indem sie die nachträgliche Erstellung eines auf die Überweisung bezogenen fiktiven Kreditvertrags und Stiftungsvorstands-Beschlusses in Auftrag gab", zitiert die "Krone" aus den Unterlagen der WKStA.
Die Steuerberaterin bestreitet die Vorwürfe, es gilt die Unschuldsvermutung. Über einen Sprecher teilte ihre Rechtsvertreterin mit, dass man "eng und intensiv" mit den Behörden zusammenarbeite. Man habe keinen Zweifel, "dass die von der WKStA in Verdacht gezogenen Sachverhalte rasch und vollständig ausgeräumt werden".
Video: Prozess gegen Benko-Mutter
Zusammenfassung
- Am Mittwoch wurde bekannt, dass die Wirtschafts- und Korruptionsstaatsanwaltschaft (WKStA) wegen Geldwäscheverdacht rund um eine geplante Kontoeröffnung von Nathalie Benko, der Ehefrau von René Benko, ermittelt.
- Auch gegen Steuerberaterin und Vorständin der Benko Privatstiftung, Karin Fuhrmann, soll ermittelt werden.
- Über 35 Millionen Euro seien kurz vor der Signa-Pleite im Kreis geschickt worden sein.