Baumgartner: Ohne russisches Gas "werden wir zweistellige Inflationsrate sehen"
"Wir rechnen im heurigen Jahr mit einer Inflationsrate im Jahresschnitt von 6 Prozent", sagt Josef Baumgartner. Sollte Russland jedoch den Gas- oder Öl-Hahn zudrehen oder sich die EU-Sanktionen ausweiten, dann "werden wir noch im heurigen Jahr eine zweistellige Inflationsrate sehen und möglicherweise auch eine Rezession", warnt der WIFO-Ökonom im Newsroom LIVE.
Die Teuerung nimmt bereits Auswirkungen auf die Geldbörsen der Österreicher.
Gas-Embargo verhindern
Vor allem Österreich müsse laut Baumgartner versuchen, ein EU-weites Gas-Embargo zu verhindern, da die Abhängigkeit zum russischen Gas besonders hoch sei. Zudem könne Österreich das Gas auch schwer substituieren. "Wir haben auch nicht die Technologie, dass wir unsere Pipelines von heute auf morgen umstellen können", so der Ökonom. Daher könne man die benötigten Kapazitäten auch schwer ersetzen.
Bei den Lebensmitteln sei Österreich allerdings "nicht unmittelbar von der Ukraine abhängig", sagt Baumgartner. Auch sei hier der "Eigenversorgungsgrad relativ hoch". Daher sei Österreich von der Ukraine nicht in der Menge, sondern eher von den Preisen her abhängig. Baumgartner rechnet demnach mit einer Erhöhung der Lebensmittelpreise in der zweiten Jahreshälfte.
PULS 24 Politik-Chefreporterin Manuela Raidl erklärt, warum die Preise derzeit so stark steigern.
Angesichts dieser Preiserhöhung schlägt der Ökonom vor, einkommensschwache Haushalte gezielt zu unterstützen. Wenn nötig, müsse man diese Unterstützung auch "wiederholen oder ausweiten bis zur Einkommensmitte, weil die Betroffenheit immer stärker wird", meint Baumgartner.
Zusammenfassung
- "Wir rechnen im heurigen Jahr mit einer Inflationsrate im Jahresschnitt von 6 Prozent", sagt Josef Baumgartner.
- Sollte Russland jedoch den Gas- oder Öl-Hahn zudrehen oder sich die EU-Sanktionen ausweiten, dann "werden wir noch im heurigen Jahr eine zweistellige Inflationsrate sehen und möglicherweise auch eine Rezession", warnt der WIFO-Ökonom im Newsroom LIVE.
- Vor allem Österreich müsse laut Baumgartner versuchen, ein EU-weites Gas-Embargo zu verhindern, da die Abhängigkeit zum russischen Gas besonders hoch sei.
- Zudem könne Österreich das Gas auch schwer substituieren.
- Bei den Lebensmitteln sei Österreich allerdings "nicht unmittelbar von der Ukraine abhängig", sagt Baumgartner. Daher sei Österreich von der Ukraine nicht in der Menge, sondern eher von den Preisen her abhängig.
- Angesichts dieser Preiserhöhung schlägt der Ökonom vor, einkommensschwache Haushalte gezielt zu unterstützen.