GPA-Chef Dürtscher: Für Arbeitnehmer nix mehr über? - "Das geht nicht"
Die dritte Verhandlungsrunder der Metaller wurde nur wenige Stunden nach Beginn gleich wieder abgebrochen. Christian Knill, Obmann des Fachverbands der Metalltechnischen Industrie, bekam einen Drohbrief, die Polizei ermittelt. Die Arbeitgeberseite macht dafür auch die Gewerkschafter mitverantwortlich. Gewerkschaftschef Karl Dürtscher von der GPA sieht im PULS 24 Newsroom "harte Bandagen von beiden Seiten". Persönliche Angriffe habe es von der Gewerkschaft keine gegeben und man heiße diese auch nicht gut.
Die Fronten sind festgefahren. 11,6 Prozent mehr fordern die Gewerkschaften, die Arbeitgeber bieten eine Einmalzahlung von 1.050 Euro und 2,5 Prozent Lohnsteigerung.
"Das geht nicht"
"Die Dividenden der Arbeitgeber sind schon ausbezahlt worden, die Boni der Manager sind auch bereits ausbezahlt worden und die Gehaltserhöhung für die Manager haben sie auch bekommen. Für die Arbeitnehmer soll jetzt nix mehr über sein - das geht nicht", erklärt Dürtscher die Position der Arbeitnehmervertretung.
Die Pensionen würden um 9,7 Prozent erhöht, die Bierbrauer haben sich 9,2 Prozent mehr ausverhandelt, die Industrie aber wolle den Arbeiter:innen selbst die von der Regierung abgeschaffte Kalte Progression gegenrechnen, kritisiert Dürtscher.
Arbeitgeber geben Preiserhöhungen weiter und die Arbeiter müssten diese bezahlen, sagt der Gewerkschafts-Chef. Auch, dass höhere Lohnabschlüsse die Inflation anheizen, lässt er nicht gelten. Die Regierung habe das mit "Helikoptergeld" getan.
Einmalzahlung unerwünscht
Eine Einmalzahlung, wie von Arbeitgeberseite angeboten, ist für den GPA-Chef keine Option. Wegen der hohen Inflation sieht er im Gegenteil "Nachholbedarf". Körperschaftssteuer und Unfallversicherungsbeiträge seien gesenkt worden. Das komme den Arbeitgebern zugute.
Die "milde Rezession" bestreite er zwar nicht, meint der Gewerkschafter, aber Wirtschaftsforscher prognostizieren für das kommende Jahr einen Aufschwung. Wolle man, dass die Rezession milde bleibt, müsse man auch die Kaufkraft der Menschen steigern.
Die Lohnverhandlungen gehen am 2. November weiter.
Zusammenfassung
- GPA-Chef Karl Dürtscher erklärt im PULS 24 Newsroom, warum bei den Metaller-Lohnverhandlungen die Fronten festgefahren sind.
- Manager und Arbeitgeber würden profitieren, für die Arbeiter:innen sei nichts mehr da.
- Arbeitgeber geben Preiserhöhungen weiter und die Arbeiter müssten diese bezahlen.
- Die "milde Rezession" bestreite er zwar nicht, meint der Gewerkschafter, aber Wirtschaftsforscher prognostizieren für das kommende Jahr einen Aufschwung.
- Wolle man, dass die Rezession milde bleibt, müsse man auch die Kaufkraft der Menschen steigern.