Millionenpleite von namhafter Designerin
Das Unternehmen von Lena Hoschek ist pleite. Am Dienstag sei ein Sanierungsverfahren ohne Eigenverwaltung beantragt worden, gab eine Sprecherin via Aussendung bekannt. Eine Fortführung des Betriebes, für den 47 Beschäftigte tätig sind, ist geplant. Ihre Gehälter sollen bis August bezahlt worden sein.
Hoschek betreibt zwei Standorte. Die Gläubigerinnen und Gläubiger bekommen maximal 20 Prozent ihrer Forderungen.
Drastisch veränderte Rahmenbedingungen wie die Corona-Pandemie, anhaltende Lieferschwierigkeiten und -verzögerungen hätten den Schritt des österreichischen Traditionsunternehmens Lena Hoschek GmbH zum Handelsgericht Wien notwendig gemacht. "Das klare Ziel ist die Fortführung des Unternehmens", so die Unternehmenssprecherin.
Laut dem Kreditschutzverband KSV1870 sollen die Passiva bei rund 7,5 Millionen Euro liegen. Neben Mode wurden auch Wäschewaren, Accessoires, Geschenkartikel und Papierwaren entwickelt, hergestellt und vertrieben.
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Langfristige Zukunft soll gesichert werden
Dieser Schritt sei notwendig geworden, um die langfristige Zukunft des Unternehmens zu sichern. "Wir haben uns diese Entscheidung nicht leicht gemacht, doch angesichts der aktuellen Herausforderungen sind wir an einen Punkt gelangt, an dem ich als verantwortungsvolle Unternehmerin ein Sanierungsverfahren beantragen muss", teilte Lena Hoschek via Aussendung mit. "In erster Linie geht es darum, die Zukunft und vor allem die Arbeitsplätze zu sichern."
Hoschek will laut Eigenangaben "alles unternehmen, um die Lena Hoschek GmbH zu sanieren, um das Unternehmen wieder auf stabile Beine zu stellen und unsere Marke erfolgreich in die Zukunft zu führen".
Corona, Lieferschwierigkeiten und Finanzierungsprobleme
Die Gründe für den Antrag beruhen den Angaben zufolge auf mehreren Faktoren: Anhaltende Lieferschwierigkeiten hätten das operative Geschäft in den letzten Monaten stark beeinträchtigt. Hinzugekommen seien Belastungen durch notwendige Vorauszahlungen, die Verschlechterung der Finanzierungskonditionen und Altlasten aus der Corona-Pandemie, die das Unternehmen weiterhin beschäftigten.Die Lena Hoschek GmbH habe "ein umfassendes Sanierungskonzept für die Fortführung des Unternehmens" erarbeitet. "Wir sind optimistisch, dass wir die notwendigen Maßnahmen ergreifen können, um das Unternehmen zu stabilisieren und langfristig erfolgreich weiterzuführen."
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Ziel sei es unter anderem, die bisherigen Geschäftsbeziehungen aufrechtzuerhalten, um das Unternehmen "wieder auf Wachstumskurs zu bringen und gestärkt aus diesem Prozess hervorzugehen", betonte Hoschek. Ein zentraler Bestandteil des Sanierungsplans sei die uneingeschränkte Fortführung des Geschäftsbetriebs. Bis zum Jahr 2023 habe ihr Unternehmen ein kontinuierliches Umsatzwachstum verzeichnet.
Rund 95 Vertriebspartner
Das international anerkanntes Modeunternehmen mit Sitz in Wien betreibt Stores in Graz und Wien sowie einen Online-Shop und Großhandel an rund 95 Retail-Partnern. 2005 wurde der Betrieb von Lena Hoschek als Einzelunternehmen gegründet.
Die hochpreisige Marke stehe für "Slow Fashion, Female Empowerment und eine unverwechselbare Design-Handschrift". Die Mode zeichne sich durch "hochwertige Handwerkskunst, zeitloses Design und nachhaltige Produktionsmethoden in Europa" aus.
Zusammenfassung
- Eine namhafte Designerin, die laut eigenen Angaben für "Slow Fashion" und "zeitloses Design" steht, ist in die Insolvenz gerutscht.
- Für die zwei Standorte und 60 Beschäftigte soll es aber eine Zukunft geben.
- Drastisch veränderte Rahmenbedingungen wie die Corona-Pandemie, anhaltende Lieferschwierigkeiten und -verzögerungen hätten den Schritt des österreichischen Traditionsunternehmens notwendig gemacht.
- Derzeit werden Stores in Graz und Wien sowie einen Online-Shop und Großhandel an rund 95 Retail-Partner betrieben.