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Bitcoin knackt erstmals die 100.000-Dollar-Marke

In den vergangenen Wochen hat Bitcoin, die weltweit größte Krypto-Währung, einen wahren Höhenflug hingelegt. Nun wurde erstmals die Schallmauer von 100.000 US-Dollar durchbrochen.

Von 0 auf 100.000 in 16 Jahren: Seit dem Wahlsieg von Donald Trump gibt es für Bitcoin kein Halten mehr. Allein im vergangenen Monat legte die älteste und wichtigste Kryptowährung der Welt um über 50 Prozent zu. Seit Jahresbeginn sind es über 140 Prozent Plus. 

Lange galt die Hürde von 100.000 US-Dollar als überoptimistisches Ziel von Krypto-Fans – doch nun ist sie überwunden. In der Nacht auf Donnerstag erreichte Bitcoin ein neues Allzeit-Hoch, erstmals über der magischen sechsstelligen Hürde.

Geht die Party weiter? 

Ob sich die 100.000er-Marke nun als Bremsklotz oder nur weiterer Meilenstein entpuppt, darüber sind sich Expert:innen uneinig. "Ich bin mir zwar nicht sicher, ob alles glattlaufen wird, wenn er sich der 100.000-Dollar-Marke nähert, aber die Nachfrage scheint unersättlich zu sein", warnte Tony Sycamore vom Broker IG zuvor im "Handelsblatt". 

Wenn es nach der Anlegerstimmung geht, scheint es aber kein Halten zu geben. Der "Fear and Greed Index" des Datenanbieters Coinmarketcap bewegt sich seit Wochen beinahe ungebrochen nach oben. Zuletzt erreichte er einen Wert von 85 auf der 100-teiligen Skala. Das drückt "extreme Gier" aus. Solche extremen Emotionen können an den Märkten dann auch für extreme Ausschläge sorgen – nach oben wie auch nach unten. 

Investoren hoffen auf Trump-Boost

Für Optimismus sorgt weiterhin Donald Trump. Von ihm als US-Präsident erhoffen sich Anleger:innen in den USA Deregulierungen im Sektor. Einen ersten Schatten wirft seine Amtszeit, die erst im Jänner beginnt, schon jetzt voraus. Recht überraschend kündigte die US-Börsenaufsicht SEC an, dass deren Chef Gary Gensler ein Jahr vor dem Ende seiner Amtszeit zurücktritt. Gensler zeigte sich Kryptowährungen gegenüber stets kritisch. 

Stattdessen will Trump den Krypto-Befürworter Paul Atkins als SEC-Chef einsetzen. Trump betonte auf seiner Social-Media-Plattform Truth Social die Krypto-Affinität von Atkins: "Er erkennt auch an, dass digitale Assets und andere Innovationen entscheidend sind, um Amerika größer zu machen als je zuvor."

Sollte Atkins tatsächlich SEC-Chef werden, rechnen Experten damit, dass weitere Krypto-ETFs zugelassen werden. Bislang gibt es nur Bitcoin und Ether als ETFs in den USA. ETFs bieten vor allem professionellen Anlegern einen einfachen Weg, in Kryptowährungen zu investieren, ohne dabei regulatorische und technische Hürden nehmen zu müssen. 

Trump selbst inszenierte sich im Wahlkampf als "Krypto-Präsident". So kündigte er auch an, eine Bitcoin-Reserve aufbauen zu wollen. Das würde natürlich den Kurs weiter antreiben - ob das Land jedoch wirklich Milliarden an US-Dollar in Bitcoin steckt, bezweifeln viele Beobachter:innen. "Der Kryptomarkt hat spürbar vom Ausgang der US-Wahl profitiert", so Martijn Rozemuller, Chef von ETF-Anbieter VanEck Europe. 

ribbon Zusammenfassung
  • In den vergangenen Wochen hat Bitcoin, die weltweit größte Krypto-Währung, einen wahren Höhenflug hingelegt.
  • Nun wurde erstmals die Schallmauer von 100.000 US-Dollar durchbrochen.
  • Ob sich die 100.000er-Marke nun als Bremsklotz oder nur weiterer Meilenstein entpuppt, darüber sind sich Expert:innen uneinig.
  • Doch der künftige US-Präsident Donald Trump verleiht den Anlegern weiteren Rückenwind und Optimismus.