Bitcoin-ETFs von US-Börsenaufsicht zugelassen
Schon ab Donnerstag dürfen damit elf Bitcoin-Spot-ETFs an den US-Börsen gehandelt werden. Der Schritt der US-Regulatoren wird als Meilenstein gesehen, um die Krypto-Welt für einen breiteren Markt und vor allem für institutionelle Kunden zugänglich zu machen.
Nach einem Jahrzehnt des Widerstandes gibt die SEC damit nach - schon 2013 wurde der erste Antrag auf einen sogenannten börsengehandelten Fonds (ETF) gestellt, der nur in die Kryptowährung investieren darf.
Unkompliziertere Krypto-Investments
Üblicherweise bilden ETFs ganze Indizes mit Aktien, Anleihen oder Rohstoffen ab. Bei Bitcoin-ETFs ist es aber einfach der Kurs der Kryptowährung. Die Anleger zahlen Geld ein, der Fonds kauft dafür Bitcoins und verwahrt sie.
Bisher war es durch rechtliche Rahmenbedingungen für institutionelle Anleger wie Fonds, Banken oder Pensionsversicherungen nicht möglich, Bitcoins zu halten. Und auch für viele Privatanleger war es umständlich, eine Krypto-Wallet einzurichten und sich um die Verwahrungen der digitalen Währung zu kümmern. Mit ETFs gibt es nun regulierte Produkte, Investments sollen dadurch unkomplizierter und sicherer werden.
Mit einem ETF, den man einfach in seinem Aktiendepot halten kann, könnte solche Investments nun auch für die breite Masse interessant werden. "Der Schritt legitimiert Kryptowährungen als Assetklasse. Finanzkonzerne wie Blackrock und Fidelity treiben die Integration von digitalen Assets in den Mainstream voran", sagte Oliver Eckhard, Mitgründer und Investment-Chef des Krypto-Hedgefonds ProtoCap dem "Handelsblatt".
Börsenaufsicht warnt vor Bitcoin
Gary Gensler, der Chef der US-Börsenaufsicht warnt aber zeitgleich mit der Zulassung der Produkte auch vor ihnen. "Wir haben heute zwar die Notierung und den Handel bestimmter Spot-Bitcoin-ETP-Anteile genehmigt, aber Bitcoin weder anerkannt noch empfohlen. Anleger sollten angesichts der unzähligen Risiken im Zusammenhang mit Bitcoin und Produkten, deren Wert an Kryptowährungen gebunden ist, vorsichtig bleiben", teilte die US-Börsenaufsicht in einer Aussendung mit.
Schon monatelang war die Zulassung dieser Produkte erwartet worden. Auch deshalb legte die weltweit größte Kryptowährung eine wahre Rallye hin - seit September stieg der Bitcoin-Kurs um rund 85 Prozent.
Ob die Zulassung nun einen weiteren Höhenflug antreibt oder die Euphorie verpufft, ließ sich zunächst nicht abschätzen. Kurz nach Bekanntgabe der Zulassung am späten Mittwochabend lag der Bitcoin-Preis im Bereich der Vortage bei knapp 46.000 US-Dollar.
Zusammenfassung
- Erstmals hat die US-Börsenaufsicht SEC börsengehandelte Fonds (ETFs) zugelassen, die direkt in Bitcoin investieren können.
- Die Kryptoszene sieht darin einen langersehnten Meilenstein.
- Schon ab Donnerstag dürfen damit elf Bitcoin-Spot-ETFs an den Börsen gehandelt werden.
- Schon monatelang war die Zulassung dieser Produkte erwartet worden.