Anthony TurgisAPA/AFP/Thomas Samson

Turgis gewinnt Tour-Spektakel auf Gravel

Der Franzose Anthony Turgis hatte am Ende der spektakulären 9. Etappe bei der Tour de France über Schotterpisten und Feldwege die schnellsten Beine.

Der Sprintsieger einer kleinen Ausreißergruppe sorgte auf dem Rundkurs um Troyes für den dritten französischen Tagessieg bei der diesjährigen Frankreich-Radrundfahrt.

Tadej Pogačar erreichte das Ziel nach spektakulären 199 Kilometern mit dem Hauptfeld um den Österreicher Felix Gall und blieb vor dem ersten Ruhetag am Montag in Leader-Position.

Gall erwartete "superstressigen Tag"

33,2 Kilometer weiße Schotterpisten in der Champagne hatten den Fahrern im Vorfeld durchaus Respekt eingeflößt. Gall hatte sich auf einen "superstressigen Tag" eingestellt. "Man kann dort die Gesamtwertung verlieren." Ein Defekt bereits vor der ersten Gravel-Passage und ein Rückfall aus dem Peloton gut 140 Kilometer vor dem Ziel ging für den Osttiroler aber gut aus.

"Es war der speziellste Tag der Tour. Ich war vom Start weg so nervös, das ganze Team hat einen unglaublichen Job gemacht. Ich hoffe, ich kann mich dafür revanchieren. Ich kann nicht glauben, dass ich keine Zeit verloren habe", sagte Gall.

Gall gemeinsam mit Superstars

Gemeinsam mit den Größen - Pogačar, Jonas Vingegaard, Remco Evenepoel und Primož Roglič - erreichte Gall (56.) das Ziel. Pogačar hat sein Gelbes Trikot weiter 33 Sekunden vor Evenepoel und 1:15 Minuten vor Vingegaard abgesichert. Gall (17.) hat 6:06 Minuten Rückstand. Gut zwei Minuten fehlen auf die Top 10.

Vingegaard wehrt Pogačar-Attacke ab

Gut 22 Kilometer vor dem Ziel fuhr Pogačar die schärfste Attacke, doch Vingegaard schaffte dank seiner starken Helfer den Anschluss, sodass die Favoritengruppe wieder zusammenrollte. Im Laufe der Etappe hatte es auch mal Evenepoel mit einem Angriff ohne Erfolg versucht - Pattsituation.

Die Fahrer hatten mit den mitunter steilen Stellen und engen Kurven zu kämpfen. Mit Ausnahme von Roglič-Helfer Alexander Wlasow, der gut 40 Kilometer vor dem Ziel in einem Graben landete, blieben schwere Stürze aber aus. Der 30-jährige Turgis triumphierte vor dem britischen Mountainbike-Olympiasieger Thomas Pidcock und Derek Gee aus Kanada.

Gedenken an verstorbenen Drege

Bevor das Feld am Sonntag wegrollte, wurde dem verstorbenen norwegischen Radprofi André Drege gedacht. Die Fahrer der norwegischen Mannschaft Uno X erschienen am Sonntag geschlossen in erster Reihe mit einer schwarzen Armbinde.

Drege war am Samstag bei der gleichzeitig ausgetragenen Tour of Austria auf der Abfahrt vom Großglockner tödlich verunglückt. Die Schlussetappe der Österreich-Rundfahrt wurde als Kondolenzfahrt ohne sportlichen Wettkampf ausgetragen.

Die Tour de France 2024 bei Eurosport und Servus TV sowie auch in den Livestreams auf JOYN.

ribbon Zusammenfassung
  • Anthony Turgis gewann die 9. Etappe der Tour de France, die über 199 Kilometer Schotterpisten und Feldwege führte.
  • Tadej Pogačar bleibt in der Gesamtführung, 33 Sekunden vor Remco Evenepoel und 1:15 Minuten vor Jonas Vingegaard.
  • Felix Gall beendete die Etappe ohne Zeitverlust und liegt in der Gesamtwertung auf Platz 17, mit einem Rückstand von 6:06 Minuten auf Pogačar.
  • Die Tour de France 2024 bei Eurosport und Servus TV sowie auch in den Livestreams auf JOYN.