Wirtschaftsbund: Manager belastet Wallner in eidesstattlicher Erklärung

Für den Vorarlberger Landeshauptmann Markus Wallner (ÖVP) wird es in der Wirtschaftsbund-Causa immer enger. Nun wird er von einem Manager in einer eidesstattlichen Erklärung weiter belastet. Er soll direkt für Inserate in der Wirtschaftsbund-Zeitung geworben haben. Wallner spricht von einer "Lüge".

Undurchsichtige Inserate, unversteuerte Gewinne und zuletzt eine Führungsriege, die das Budget des Wirtschaftsbundes als privaten Geldautomaten für zinslose Darlehen missbraucht haben soll - das Ausmaß der Vorwürfe gegen den Vorarlberger Wirtschaftsbund wird immer größer. Und auch Landeshauptmann Markus Wallner (ÖVP) scheint immer tiefer verstrickt.

Am Donnerstag wies er den Vorwurf zurück, er habe selbst für Inserate in der Wirtschaftsbund-Zeitung geworben. Er sei niemals "Inseratenkeiler" für den Wirtschaftsbund gewesen, betonte er. Nun berichten die "Vorarlberger Nachrichten" von der eidesstattlichen Erklärung eines "führenden Wirtschaftstreibenden", der erklärt, auch Wallner habe bei ihm für Inserate in der Wirtschaftsbund-Zeitung geworben.

Wunsch nach Inseraten "klar deponiert"

"Kessler kontaktierte mich immer wieder persönlich, in zwei Fällen kam er auch als Gefolgschaft von Landeshauptmann Markus Wallner zu mir." Zuletzt sei das 2018 der Fall gewesen. "Der Landeshauptmann hat dabei klar deponiert, dass er wünscht, dass man sich für die 'Vorarlberger Wirtschaft' (Anm. das Wirtschaftsbund-Magazin) engagiert und auch entsprechend Inserate bezahlt."

Dabei sei es um Serien gegangen, also um Beträge zwischen 10.000 und 30.000 Euro. "Ich habe von anderen Kollegen anderer Betriebe ähnliches gehört", berichtet der Wirtschaftstreibende.

Er selbst habe sich immer dagegen gewehrt, aber ein Unternehmer, für den er tätig gewesen sei, habe Inserate in Höhe von 20.000 Euro geschaltet. Auch, weil offenbar vom Landeshauptmann direkt angedeutet worden sei: "Wenn entsprechende Anliegen im Unternehmen gegeben sind, wo die öffentliche Seite unterstützen kann, werde sich die Politik entsprechend erkenntlich zeigen."

"Lüge"

Auf die eidesstaatliche Erklärung und die Inseratenkeilerei angesprochen, erklärt Wallner in den "Vorarlberger Nachrichten": "Das wird von meiner Seite vehement zurückgewiesen, das ist eine glatte Lüge."

Alle Beteiligten bestreiten die Vorwürfe. Die Spitzen des Wirtschaftsbundes sind mittlerweile zurückgetreten, die Wirtschaftsbund-Zeitung wurde eingestellt.

Rücktrittsaufrufe

Bereits von mehreren Seiten gibt es Rücktrittsaufrufe an Landeshauptmann Wallner. Zuletzt forderte dies etwa NEOS-Chefin Beate Meinl-Reisinger im PULS 24 Interview bei Thomas Mohr.

Mehr dazu:

ribbon Zusammenfassung
  • Für den Vorarlberger Landeshauptmann Markus Wallner wird es in der Wirtschaftsbund-Causa immer enger.
  • Nun wird er von einem Manager in einer eidesstattlichen Erklärung weiter belastet. Er soll direkt für Inserate in der Wirtschaftsbund-Zeitung geworben haben.
  • "Der Landeshauptmann hat dabei klar deponiert, dass er wünscht, dass man sich für die 'Vorarlberger Wirtschaft' (Anm. das Wirtschaftsbund-Magazin) engagiert und auch entsprechend Inserate bezahlt", heißt es da.
  • Wallner habe angedeutet: "Wenn entsprechende Anliegen im Unternehmen gegeben sind, wo die öffentliche Seite unterstützen kann, werde sich die Politik entsprechend erkenntlich zeigen."
  • Auf die eidesstaatliche Erklärung und die Inseratenkeilerei angesprochen, erklärt Wallner in den "Vorarlberger Nachrichten": "Das wird von meiner Seite vehement zurückgewiesen, das ist eine glatte Lüge."
  • Bereits von mehreren Seiten gibt es Rücktrittsaufrufe an Landeshauptmann Wallner. Zuletzt forderte dies etwa NEOS-Chefin Beate Meinl-Reisinger im PULS 24 Interview bei Thomas Mohr.