WildUmstritten: "Herr Kurz versucht, zurückzukommen"

Während Kommunikationsberater Wolfgang Rosam und "Falter"-Journalistin Barbara Tóth kein baldiges Polit-Comeback für Sebastian Kurz in den Sternen sehen, ist der Unternehmer und Kolumnist Harry Bergmann anderer Meinung. Er erkennt in den Filmen über den Ex-Kanzler ein "Remake von einem Film, den wir schon einmal erlebt haben".

Die Premiere des ersten von zwei Filmen über Ex-ÖVP-Chef Sebastian Kurz hat am Mittwochabend zahlreiche türkise Prominenz ins Wiener Artis-Kino gelockt. Auch der ehemalige Kanzler war selbst bei der Erstaufführung von "Kurz – der Film" anwesend.

Kurz selbst wies Mutmaßungen, der Film könnte eventuell sein Polit-Comeback einläuten, klar zurück: "Nein, definitiv nicht", sagte er auf eine entsprechende Frage.

Tóth: Film ist "Ligitation-PR"

Für einen Comeback-Versuch von Sebastian Kurz hält der Kommunikationsberater Wolfgang Rosam den Film nicht – zumindest nicht in näherer Zukunft. Die "Falter"-Journalistin Barbara Tóth hält den Film eindeutig für "Litigation-PR", also den Versuch, jemandem "im Vorfeld eines Prozesses" in einem besseren Licht dastehen zu lassen.

Der Ex-ÖVP-Chef wird ab 18. Oktober wegen mutmaßlicher Falschaussage vor dem Ibiza-U-Ausschuss vor Gericht stehen.

"Herr Kurz versucht zurückzukommen"

Der Unternehmer und Kolumnist Harry Bergmann hält den Film sehr wohl für einen politischen Comeback-Versuch des ehemaligen Kanzlers. "Herr Kurz versucht, zurückzukommen", meint er. Man könne nun ein "Remake von einem Film" beobachten, und "den Film haben wir schon einmal erlebt". Er spricht damit das Jahr 2017 an, als Kurz ÖVP-Chef wurde. Laut Bergmann werde es nun auch "haargenau so" ablaufen.

Prozess als Vorteil?

Der Prozess gegen Kurz würde hier sogar "wunderbar reinpassen". Nach dem Model à la Donald Trump, der trotz mehrerer Anklagen in den Umfragewerten führt, könne auch hier Kurz als Opfer gesehen werden, meint Bergmann.

"Was machen die mit unserem armen Kurz, sie verfolgen ihn" - diese Message könnte von vielen Menschen aufgenommen werden. Wähler:innen würden genauso funktionieren. "Wenn man es inszenieren müsste, würde ich mich noch in drei Prozesse rein manövrieren", meint Bergmann.

ribbon Zusammenfassung
  • Während Kommunikationsberater Wolfgang Rosam und "Falter"-Journalistin Barbara Tóth kein baldiges Polit-Comeback für Sebastian Kurz in den Sternen sehen, ist der Unternehmer und Kolumnist Harry Bergmann anderer Meinung.
  • Er erkennt in den Filmen über den Ex-Kanzler ein "Remake von einem Film, den wir schon einmal erlebt haben".