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Zuspruch zum Zivildienst weiterhin hoch

Heute, 09:22 · Lesedauer 2 min

Der Zivildienst ist weiterhin beliebt. Derzeit leisten 11.798 junge Männer den Wehrersatzdienst, gab die zuständige Ministerin Claudia Plakolm (ÖVP) bei der Präsentation der Quartalszahlen am Dienstag bekannt. Der Bedarf an Zivildienern könne daher stabil gedeckt werden. Nachdem im Vergleichsquartal des Vorjahres der höchste Wert seit sieben Jahren erreicht worden war, liegt die Bedarfsdeckung stabil bei 90,6 Prozent.

41,6 Prozent der 3.043 Zivildiener aus dem ersten Quartal 2025 wurden demnach dem Rettungswesen zugeteilt. Der Sozial- und Behindertenhilfe wurden 24,55 Prozent und den Einrichtungen zur Altenbetreuung 11,24 Prozent zugewiesen. Während 9,43 Prozent ihren Zivildienst in den Krankenanstalten ableisten, liegen die anderen Bereiche wie Katastrophenhilfe, Flüchtlings- und Kinderbetreuung und öffentliche Sicherheit bei rund drei Prozent und weniger.

Während sich beispielsweise in der Steiermark mit 95,6 Prozent und Wien mit 95,1 Prozent die Bedarfsdeckung überdurchschnittlich darstellt, liegt Kärnten mit lediglich 63,8 Prozent deutlich dahinter. Darauf angesprochen meinte Plakolm, dass man dafür "keine genauen Gründe" nennen könne. Man müsse den demografischen Wandel berücksichtigen, es gehe aber darum "den Bedarf zu decken". Dies gelinge zum einen durch Personen, die ein freiwilliges soziales Jahr absolvieren, als auch durch ehrenamtliche Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter.

Plakolm verwies auch darauf, dass sich die Grundvergütung auf inzwischen 605,60 Euro zuzüglich Verpflegungsgeld erhöht hat. Im Jahr 2019 waren es noch 339 Euro. In der Frage, inwiefern die diskutierte Verlängerung der Wehrpflicht auch für den Zivildienst gelten würde, wollte sich Plakolm zum jetzigen Zeitpunkt nicht festlegen. Unter anderem aufgrund der veränderten geopolitischen Lage werde "eine Kommission eingesetzt, die sich generell mit der Wehrhaftigkeit Österreichs beschäftigt". Konkrete Schlüsse könne man erst nach Vorliegen der Ergebnisse ziehen, meinte Plakolm.

Wehrpflicht für Frauen kein Thema

Für eine Wehrpflicht für Frauen, wie sie Dänemark kürzlich beschlossen hatte, gebe es momentan "keine Mehrheit", so Plakolm. Vielmehr sei ein freiwilliges Angebot wichtig. So würden die Möglichkeit, ein freiwilliges soziales Jahr zu absolvieren, zu 80 Prozent junge Frauen nützen. Das ermögliche es, "das Berufsfeld kennenzulernen, bevor man in die Ausbildung in Sozial- oder Pflegeberufen geht."

Zusammenfassung
  • Der Zivildienst erfreut sich weiterhin großer Beliebtheit, mit 11.798 jungen Männern, die derzeit im Dienst sind. Die Bedarfsdeckung liegt stabil bei 90,6 Prozent, wobei 41,6 Prozent der Zivildiener im Rettungswesen tätig sind.
  • Die Grundvergütung für Zivildiener wurde auf 605,60 Euro erhöht, was einen signifikanten Anstieg im Vergleich zu den 339 Euro im Jahr 2019 darstellt. In der Steiermark und Wien liegt die Bedarfsdeckung überdurchschnittlich hoch bei über 95 Prozent.
  • Eine Wehrpflicht für Frauen wird aktuell nicht in Betracht gezogen, obwohl Dänemark kürzlich eine solche eingeführt hat. Stattdessen nutzen 80 Prozent der jungen Frauen die Möglichkeit, ein freiwilliges soziales Jahr zu absolvieren.