Londoner Konferenz sagt dem Sudan 660 Millionen Euro zu
Die EU werde dringend benötigte Hilfe in den Bereichen Gesundheit, Ernährung, Wasser und Hygiene sowie Bildung bereitstellen, hieß es weiter. Den Angaben zufolge sind 160 Millionen Euro der EU für humanitäre Hilfe im Sudan vorgesehen und 109 Millionen Euro für von dem Konflikt betroffene Nachbarländer. Mit den umgerechnet knapp 140 Millionen Euro aus London würden Nahrungsmittel und Hilfsgüter unter anderem für Kinder sowie Soforthilfen für Überlebende sexualisierter Gewalt finanziert, wie das britische Außenministerium mitteilte.
Die Konferenz in London findet auf den Tag genau zwei Jahre nach Beginn des Bürgerkriegs im Sudan statt. Ausrichter des Treffens von 17 Ländern und fünf internationalen Organisationen sind Großbritannien, Deutschland, Frankreich, die EU und die Afrikanische Union (AU).
Die Armee von Militärherrscher al-Burhan und die RSF-Miliz seines früheren Stellvertreters Mohammed Hamdan Daglo liefern sich im Sudan seit zwei Jahren einen blutigen Machtkampf. Der Norden und der Osten des Landes sind weitestgehend unter der Kontrolle der Militärregierung, die RSF kontrolliert große Gebiete des Südens und fast die komplette westliche Region Darfur.
Nach UN-Angaben wurden bisher zehntausende Menschen getötet, 13 Millionen Menschen sind auf der Flucht. Die EU spricht von 15 Millionen Vertriebenen. Sowohl der Armee als auch der RSF-Miliz werden Kriegsverbrechen vorgeworfen. Weder die sudanesische Armee noch die RSF-Miliz waren nach Angaben des Auswärtigen Amtes bereit, sich in London an einen Tisch zu setzen.
Die Konferenz soll laut EU-Kommission die Aufmerksamkeit auf den Konflikt lenken, den die AU als "schlimmste humanitäre Krise der Welt" bezeichnete. Zudem soll erörtert werden, wie der Zugang zu humanitärer Hilfe verbessert werden kann.
Zusammenfassung
- Die EU und mehrere Mitgliedsländer haben in London Hilfen von 522 Millionen Euro für den Sudan angekündigt. Großbritannien steuert zusätzlich 140 Millionen Euro bei, um die humanitäre Krise zu lindern.
- 160 Millionen Euro der EU-Hilfen sind für humanitäre Zwecke im Sudan bestimmt, während 109 Millionen Euro in Nachbarländer fließen, die vom Konflikt betroffen sind.
- Die Konferenz fand zwei Jahre nach Beginn des Bürgerkriegs im Sudan statt, der bereits zehntausende Menschen das Leben kostete. 13 Millionen Menschen sind auf der Flucht.