Wiederkehr plant "Entbürokratisierungsoffensive" an Schulen
Dieses soll aus Schulleitungen, Lehrkräften und externen Expertinnen und Experten bestehen und "wirkliche Entbürokratisierungen" an die Schulen bringen, um den Lehrkräften mehr Freiheiten und Autonomie zu geben. Trotz des Spardrucks werde das Ministerium auch jene Initiativen weiter forcieren, über die Pflichtschulen (v.a. Volks- und Mittelschulen) Sekretariatskräfte erhalten. "Es geht darum, die Unterstützung auszubauen und zu verstärken, aber gleichzeitig auch die Bestimmungen zu reduzieren. Wir brauchen einen Kulturwandel, nämlich mehr Service für die Schulen und weniger zentrale Anweisungen", betonte der Minister.
Die FPÖ begrüßte per Aussendung zwar die angekündigte Entbürokratisierung, angesichts des Lehrermangels sei diese aber "nur ein Nebenschauplatz" und löse tatsächlich kein einziges Problem. Auch die Grünen befürworteten das Ziel einer Entbürokratisierung. Allerdings sei in Wien, wo Wiederkehr zuletzt Bildungsstadtrat war, die Bürokratie zuletzt durch NEOS-Projekte weiter aufgebläht statt reduziert worden.
Trotz der nun noch schlechteren Budgetzahlen geht Wiederkehr davon aus, dass das geplante zweite verpflichtende Kindergartenjahr "sicher kommen" wird. Die Regierung habe sich darauf geeinigt, das Budget zu konsolidieren, aber gleichzeitig in Zukunftsbereiche wie Bildung zu investieren. Es sei gelungen, in diesem Jahr 120 Mio. Euro an Aktivmitteln für den Bildungsbereich zu lukrieren, etwa für Sprachförderung, gegen Gewalt im Klassenzimmer und für modernere Pädagogik. Noch in Verhandlung ist, in welchen Bereichen das Bildungsministerium seinen Beitrag bei den geplanten Einsparungen von 1,1 Mrd. Euro in den Ressorts leisten wird. Spielraum sieht Wiederkehr etwa bei weniger externen Beauftragungen oder Einsparungen bei Verwaltungskosten.
Zusammenfassung
- Bildungsminister Christoph Wiederkehr plant, bis zum nächsten Schuljahr 80 % der Anweisungen an Schulen zu streichen und ein 'Entbürokratisierungsteam' einzurichten, um Lehrkräften mehr Freiheiten zu geben.
- Trotz Spardrucks sollen Initiativen für Sekretariatskräfte in Pflichtschulen fortgesetzt werden, während 120 Mio. Euro für Bildungsbereiche wie Sprachförderung und Gewaltprävention bereitgestellt wurden.
- Die FPÖ sieht die Entbürokratisierung als 'Nebenschauplatz' angesichts des Lehrermangels, während die Grünen kritisieren, dass in Wien die Bürokratie durch NEOS-Projekte zugenommen hat.