Video von israelischer Geisel: Mutter meldet sich zu Wort
In dem am Mittwoch veröffentlichten Video ist ein junger bärtiger Mann zu sehen, der angibt, er heiße Sasha Trupanov und sei 29 Jahre alt. Es ist bereits das dritte vom Islamischen Jihad veröffentlichte Video, das Trupanov zeigen soll.
Der Mann spricht über die in der zweiten Septemberhälfte gestarteten israelischen Militäreinsätze im Libanon sowie über die israelischen Luftangriffe auf den Iran, die sich Ende Oktober ereignet hatten. Er kritisiert auch das Vorgehen der israelischen Armee im Gazastreifen, weil es das Leben der Geiseln gefährde. Israel stuft diese Art von Video als psychologischen Terror der Geiselnehmer ein.
Mutter "glücklich", dass ihr Sohn lebt
Die Organisation der Geiselfamilien teilte mit, die Angehörigen des jungen Mannes hätten der Veröffentlichung des Videos in Israel zugestimmt. Solche Videos entstehen in der Regel unter Zwang der Geiselnehmer.
Trupanovs Mutter Jelena, die selbst im Rahmen eines Geiseldeals vor einem Jahr freigekommen war, sagte demnach: "Ich bin glücklich zu sehen, dass mein Sohn lebt und er in der Lage ist, unter den schrecklichen Umständen in Gefangenschaft zu überleben." In seinem Gesicht sehe sie jedoch Verzweiflung und Hoffnungslosigkeit, sie mache sich Sorgen um seine körperliche und seelische Gesundheit. An Israels politische Führung gerichtet sagte sie: "Schaut meinem Sohn ins Gesicht und rettet ihn, jetzt!"
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Vater wurde bei Hamas-Überfall getötet
Trupanov, der neben der israelischen auch die russische Staatsbürgerschaft besitzt, war während des beispiellosen Überfalls der radikalislamischen Hamas und weiterer militanter Palästinensergruppen auf den Süden Israels aus dem Kibbutz Nir Oz entführt worden - zusammen mit seiner Partnerin Sapir Cohen sowie seiner Mutter und Großmutter, Jelena Trupanov und Irena Tati. Sein Vater Vitaly Trupanov war bei dem Hamas-Überfall auf Nir Oz getötet worden.
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Die drei Frauen kamen im November unter Vermittlung Ägyptens, Katars und der USA im Zuge des bisher einzigen Abkommens zwischen Israel und der Hamas zur Geisel-Freilassung und einer Feuerpause im Gazastreifen frei. Insgesamt wurden damals 105 in den Gazastreifen verschleppte Geiseln freigelassen, im Gegenzug wurden 240 palästinensische Gefangene aus israelischer Haft entlassen.
Geisel-Verhandlungen seit Monaten erfolglos
Die von Ägypten, den USA und Katar geleiteten Bemühungen um einen Waffenstillstand im Gazastreifen und die Freilassung der israelischen Geiseln sind seit Monaten erfolglos geblieben. Am Samstag zog sich Katar als Vermittler aus den indirekten Verhandlungen zurück. Das Emirat teilte mit, es werde sich erst wieder in die Verhandlungen einschalten, wenn beide Seiten "ihren Willen und ihre Ernsthaftigkeit" unter Beweis stellten.
Der Islamische Jihad ist mit der islamistischen Palästinenserorganisation Hamas verbündet, die mit ihrem Großangriff auf Israel am 7. Oktober 2023 den Gaza-Krieg ausgelöst hatte. Bei dem Angriff wurden nach israelischen Angaben 1.206 Menschen getötet, die meisten von ihnen Zivilisten. Zudem wurden 251 Menschen als Geiseln in den Gazastreifen verschleppt. Von den 97 Geiseln, die sich weiterhin dort befinden, sollen 34 bereits tot sein.
Zusammenfassung
- Die mit der Hamas verbündete islamistische Palästinensergruppe Islamischer Jihad hat ein neues Video veröffentlicht, das eine der vor mehr als einem Jahr verschleppten israelischen Geiseln im Gazastreifen zeigen soll.
- Die Mutter der Geisel hat sich nun zu Wort gemeldet.
- "Ich bin glücklich zu sehen, dass mein Sohn lebt und er in der Lage ist, unter den schrecklichen Umständen in Gefangenschaft zu überleben", sagte sie.