Illegale Produkte: EU knöpft sich Temu und Shein vor
Wer bei Temu oder Shein shoppt, findet nicht selten spottbillige Produkte, etwa Damenschuhe um nur 28 Cent. Die Billigwahre birgt aber Gefahren, sie erhöhe beispielsweise den Suchtfaktor, warnt die Internet Ombudsstelle.
Zudem würden die Lieferungen teilweise gar nicht oder beschädigt ankommen, einige Produkte würden auch nicht europäischen Richtlinien entsprechen. Sie könnten im schlimmsten Fall krank machen, da etwa nicht kontrolliert werde, ob sie gesundheitsschädigende Stoffe enthalten.
Die Europäische Kommission will nun handeln. Sie verlangt von den Onlinehändlern mehr Informationen zum Vorgehen gegen illegale Produkte und zum Schutz von Verbraucher:innen.
Am Freitag stellte die Brüsseler Behörde ein Auskunftsersuchen auf der Grundlage eines neuen EU-Gesetzes für digitale Dienste (Digital Services Act).
Baldige Deadline, sonst saftige Strafe
Konkret möchte die EU wissen, wie die Möglichkeiten aussehen, illegale Produkte zu melden oder inwiefern die Händler zurückzuverfolgen sind. Temu und Shein müssen den Angaben zufolge die geforderten Informationen bis 12. Juli liefern. Auf Grundlage der Antworten werde die Kommission die nächsten Schritte festlegen.
Wenn ein Unternehmen falsche, unvollständige oder irreführende Informationen bereitstelle oder sich weigere, die Fragen zu beantworten, könne die Behörde Geldstrafen verhängen.
Das Gesetz über digitale Dienste (DSA) soll unter anderem sicherstellen, dass Plattformen illegale Inhalte auf ihren Seiten schneller entfernen als bisher. Nutzer:innen wird es wiederum leichter gemacht, solche Inhalte zu melden. Grundsätzlich müssen große Dienste mehr Regeln befolgen als kleine.
Video: Shein - Kleider machen Sklaven
Zusammenfassung
- Der Verbraucherschutz warnt schon länger vor den Billig-Onlinehändlern Temu und Shein.
- Nun hat sich die Europäische Kommission eingeschaltet.
- Sie will von den chinesischen Konzernen wissen, wie sie gegen illegale Produkte und Manipulation von Verbraucher:innen vorgehen.
- Und das soll schnell gehen: Deadline ist schon der 12. Juli, sonst drohen Geldstrafen.