Burgenland-Wahl: "Schwergewicht" Doskozil will ein Weiter wie bisher
Die SPÖ habe "heute ein besonderes Ergebnis" eingefahren, erklärt Wahlsieger Hans Peter Doskozil in der Runde der Spitzenkandidaten mit Gundula Geiginger.
In "Zeiten wie diesen" sei es ein "toller Erfolg" für die Sozialdemokratie, so der Landeshauptmann - mit 17 Mandaten fiel allerdings die absolute Mehrheit der Roten.
Dennoch sei ihm ein Stein vom Herzen gefallen. Man denke nur an die letzten Umfrageergebnisse, wo er doch "ein mulmiges Gefühl hatte". Die Datenlage war im Vorfeld der Wahl äußerst dünn, der SPÖ wurden allerdings deutlich stärkere Verluste vorhergesagt.
Hofer über "Schwergewicht" Doskozil
Man hatte damit gerechnet, das eine große Zahl an Wähler:innen zur FPÖ abwandert. Die Freiheitlichen konnten tatsächlich große Zugewinne verbuchen, eine Koalition mit der ÖVP geht sich trotzdem nicht aus. Spitzenkandidat Norbert Hofer gratuliert in der Runde der Spitzenkandidaten seinem Konkurrenten Doskozil. Dieser sei ein "Schwergewicht gewesen".
Dieses "Schwergewicht" verweist derweil auf einen erfolgreichen burgenländischen Weg, etwa in der Pflege. Die Bevölkerung glaube einem, was man sagt. Man werde den "Vertrauensvorschuss" nicht missbrauchen.
Man müsse zur Kenntnis nehmen, dass die Oppositionsparteien für Veränderung geworben haben, die Burgenländer:innen diese aber mehrheitlich ablehnen, sagt derweil Christian Sagartz von der ÖVP.
Doskozil: "Kein Rückenwind" vom Bund
Aus der Bundespolitik habe man "keinen Rückenwind verspürt", so Doskozil. Es sei ein burgenländisches Ergebnis – "ohne Unterstützung aus Wien".
Sein eigener Kurs sei "eindrucksvoll bestätigt worden", nun werde man diesen weitergehen. Am frühen Montagnachmittag werde man vor die Gremien treten und das Ergebnis analysieren. Bei einer Koalition sei für Doskozil nicht nur wesentlich, dass man sich inhaltlich trifft. Er habe darüber hinaus einen persönlichen Anspruch, "moralische Grundsätze" einzuhalten. Dabei verweist er auf eine Spaltung der Gesellschaft während der Corona-Zeit.
Grüne für Koalition "nicht billig zu haben"
Anja Haider-Wallner von den Grünen ist derweil ein "Felsbrocken vom Herzen gefallen". Die Analysten hätten sie schon aus dem Landtag hinausgeschrieben, nun konnte man die zwei Mandate halten.
Dafür habe die Bundespolitik "sicher nicht geschadet". Die Grünen kommen auch als möglicher Koalitionspartner infrage. Man sei allerdings "nicht so billig zu haben." Sie ortet zwar Schnittmengen zwischen der SPÖ und den Grünen. Aber man werde "sicher nicht die Katze im Sack kaufen" und auf Transparenz bestehen. Die Zahlen der Landesholding müssten auf den Tisch.
Weniger freudig ist die Stimmung bei Christoph Schneider von den NEOS, der den Einzug in den Landtag klar verpasst hat. Dennoch ziehe er "ganz klar das Positive aus dem heutigen Tag". Man habe sich "gut behauptet". In zwei Jahren gehe es mit der Gemeinderatswahl weiter, bei der man den "nächsten Schlag setzen wolle".
Zusammenfassung
- Das vorläufige Endergebnis der Burgenland-Wahl liegt vor. Die SPÖ hat ihre absolute Mehrheit eingebüßt, die FPÖ konnte satte Zugewinne verzeichnen.
- Auf PULS 24 analysieren die Spitzenkandidaten am Sonntagabend das Ergebnis.