Fußi zu Wlazny: "Der scheißt sich einfach nichts"
Die Bierpartei will bei der kommenden Nationalratswahl antreten. Das kündigte Parteichef Dominik Wlazny - auch bekannt unter seinem Künstlernamen Marco Pogo - bei einer Pressekonferenz am Donnerstag an. Zuerst müsse man aber die Finanzierung der Partei und der Wahlkampagne sicherstellen und das selbst gesetzte Ziel von 20.000 Mitgliedern erreichen. Schafft man das bis Ende April, werde man kandidieren.
Eine Chance für "etwas Neues"
Ob Wlazny das Ziel von 20.000 Mitgliedern erreichen wird, wisse er nicht, meint Kommunikations- und Politikberater Rudi Fußi. Aber: Von den derzeitigen Kanzlerkandidaten "ist es keiner", das würden je nach Umfrage 30 bis 40 Prozent der Österreicher:innen denken, so Fußi. Bei dem "derartigen Zorn" in der Bevölkerung, bei der "Frustration" über das politische System, "bei der Qualität des politischen Personals" sei die Wahrscheinlichkeit, dass "etwas Neues eine Chance hat", schon da.
"Das Personal, das da ist, ermöglicht natürlich viel Platz", meint Fußi.
Warum macht Wlazny das?
"Profil"-Chefredakteurin Anna Thalhammer geht davon aus, dass Bierpartei-Chef Wlazny dazu ermuntert wurde, bei der Nationalratswahl anzutreten. "Für ihn ist es bisschen Wurst", meint Thalhammer. Man merke, dass er Spaß an Wahlkämpfen und an der Politik habe. Bei der Bundespräsidentschaftswahl 2022 erreichte Wlazny 8,3 Prozent. "Der hätt schon ganz gute Chancen einzuziehen", beurteilt die "Profil"-Chefredakteurin. "Und wenn nicht, dann wars gute PR."
Kdolsky: Derzeitige Politiker "abgehoben"
"Ich gebe ihm große Chancen, dass er einziehen kann", meint auch Ärztin und ehemalige ÖVP-Gesundheitsministerin Andrea Kdolsky. Aus vielen Gründen, meint sie und stimmt damit PR-Berater Rudi Fußi zu.
Die derzeitige Parteienlandschaft sei eine "Tragödie auf allen Ecken und Enden". Die Politiker:innen, die man derzeit sehe, seien "abgehoben", könnten "nicht mehr mit dem Volk sprechen". Die meisten hätten "links-links" oder "rechts-rechts" Slogans - die breite Mitte sei "allein".
"Ich glaube, dass er das kann", meint Kdolsky.
"Der scheißt sich einfach nichts"
Fußi stimmt Kdolsky zu: Momentan könne man einen "Hydranten aufstellen", mit der Aufschrift "Keiner von denen". Während andere Parteichefs unter Druck stünden, habe Wlazny zudem eine "Leichtigkeit, die den etablierten Parteipolitikern fehlt".
"Der hat keinen Druck, weil der scheißt sich einfach nichts", meint Fußi.
Zusammenfassung
- Bei "Wild Umstritten" sind sich die Gäste einig: Die Bierpartei unter Dominik Wlazny habe gute Chancen, in den Nationalrat einzuziehen.
- Außerdem habe dieser eine Leichtigkeit, die anderen Parteichefs fehlt, meint PR-Berater Rudi Fußi.
- Denn Wlazny "scheißt sich einfach nichts".