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Prigoschin-Absturz: Kreml gegen internationale Untersuchung

Russland lehnt eine internationale Untersuchung zum Absturz des Privatflugzeugs von Söldnerchef Jewgeni Prigoschin ab. Eine Beteiligung ausländischer Strukturen an der Aufklärung der Katastrophe sei nicht möglich, weil unter anderem auch wegen einer gezielten Tat ermittelt werde, sagte Kremlsprecher Dmitri Peskow am Mittwoch der russischen Nachrichtenagentur Interfax zufolge.

Gemutmaßt wird, dass an Bord der Maschine ein Sprengsatz detonierte oder eine Flugabwehrrakete das Flugzeug zum Absturz brachte. "Es ist unsere Ermittlung", sagte Peskow. Er hatte zuvor zurückgewiesen, dass Kremlchef Wladimir Putin etwas mit dem Tod seines früheren Vertrauten zu tun haben könnte. "Lassen Sie uns auf die Ergebnisse warten." Ermittler hatten an der Absturzstelle im Gebiet Twer auch die Flugschreiber sichergestellt. Das zentrale Ermittlungskomitee hat bisher lediglich die Identität der zehn getöteten Menschen an Bord bestätigt. Demnach war unter den Toten neben Prigoschin auch der Kommandant der Söldner-Armee Wagner, Dmitri Utkin.

Peskow reagierte auf Berichte, nach denen Russland Brasilien eine Absage erteilt habe, an den Ermittlungen teilzunehmen. In Brasilien sitzt der Hersteller Embraer, dessen Maschine am Mittwoch vor einer Woche abgestützt war. Das brasilianische Zentrum für Forschung und Prävention von Luftfahrtunfällen (Cenipa) hatte zuvor bekanntgegeben, dass Moskau "vorerst" keine Untersuchung des Absturzes nach internationalen Regeln einleiten werde.

Im Interesse der Verbesserung der Flugsicherheit hatte Cenipa zuvor erklärt, sich auf Einladung einer Untersuchung unter russischer Leitung anzuschließen, wenn diese nach internationalen Regeln durchgeführt werde. Nach Angaben der Internationalen Zivilluftfahrt-Organisation der Vereinten Nationen (ICAO) mit Sitz in Montreal unterliegen Inlandsflüge, wie Prigoschins Flug von Moskau nach St. Petersburg, nicht den internationalen Vorschriften.

Prigoschin, zwei hochrangige Generäle seiner Wagner-Gruppe und vier Leibwächter gehörten zu den zehn Menschen an Bord der in brasilianischen Embraer-Maschine, die vergangene Woche nördlich von Moskau abstürzte. Die USA und andere westliche Regierungen verdächtigen die Regierung in Moskau, hinter dem Absturz der Embraer Legacy 600 am 23. August zu stecken, die eine gute Sicherheitsbilanz hat. Der Kreml bestreitet jede Beteiligung. Prigoschin war spätestens nach der von ihm angeführten Revolte am 23. und 24. Juni beim russischen Präsidenten Wladimir Putin in Ungnade gefallen.

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  • Russland lehnt eine internationale Untersuchung zum Absturz des Privatflugzeugs von Söldnerchef Jewgeni Prigoschin ab.