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Stromausfall in Spanien

Blackout-Experte warnt: "Müssen das Thema ernst nehmen"

Heute, 13:41 · Lesedauer 3 min

Nach einem Stromausfall in ganz Spanien, der auch Portugal und Frankreich getroffen hat, warnt Krisenvorsorge-Experte Herbert Saurugg: "Die Bevölkerung muss in der Lage sein, sich selbst zu helfen."

Montag gegen 12.30 ging auf der iberischen Halbinsel auf einmal das Licht aus. Ein großflächiger Stromausfall legte die iberische Halbinsel lahm. Millionen Menschen waren betroffen. U-Bahnen steckten in spanischen Großstädten fest, auch in Portugals Hauptstadt Lissabon ging nichts mehr – ob Ampeln, Bahnhöfe, Flughäfen oder Geschäfte. 

Auf Österreich hat dieser Blackout keine Auswirkungen. Der heimische Stromnetzbetreiber Austrian Power Grid (APG) bestätigte: "Die österreichische Stromversorgung ist und war zu keinem Zeitpunkt durch den Zwischenfall betroffen."

"Das Thema endlich ernst nehmen"

Schon in der Vergangenheit mahnte der Experte für Krisenvorsorge, Herbert Saurugg, dass sich auch die Österreicher:innen auf einen Blackout vorbereiten müssten. Das wiederholte er am Montag angesichts der Ereignisse in Spanien. 

Video: Was tun bei Blackout? Lokalaugenschein in der Steiermark

"Man muss das Thema endlich ernst nehmen", sagte er zur APA. Bevölkerung und Organisationen müssen wissen, wie sie im Ernstfall handeln. Die Gefahr, dass sich die aktuellen Ausfälle nach Österreich ausbreiten, sehe er derzeit nicht.

Längere Ausfälle hätten aber auch Auswirkungen auf Lieferketten. Wie weitreichend die Folgen sind, hänge davon ab, wie lange der Stromausfall dauert und inwiefern die Logistik betroffen ist.

Wenn es für mehrere Stunden keine Elektrizität gibt, würde sich das beispielsweise in der Automobilindustrie bemerkbar machen, wo man auch auf "Just-in-Time-Produktion" setzt. Selbst wenn der Ausfall beendet ist, könne es noch länger dauern, bis alle Systeme wieder laufen, wie sich beispielsweise am britischen Flughafen Heathrow im März gezeigt habe, so Saurugg.

Individuelle Vorbereitungen treffen

Saurugg mahnte im Gespräch mit der APA erneut zu mehr Vorbereitung auf individueller, aber auch auf Unternehmensebene. "Die Bevölkerung muss in der Lage sein, sich selbst zu helfen." Jeder Einzelne sollte sich etwa zwei Wochen selbst versorgen können.

Aber auch Unternehmen und Organisationen müssten sich besser vorbereiten, beispielsweise mit einem Leitfaden, den die Sozialpartner zum Thema herausgegeben haben. "Jede Organisation sollte wissen, welche Probleme zu erwarten sind und wie man Schäden reduzieren kann", sagte Saurugg.

Auch auf nationaler Ebene brauche es eine bessere Koordination und Abstimmung, auch der Rechnungshof habe im Jänner kritisiert, dass es im Fall eines Blackouts keine gesamtstaatliche Vorgehensweise gibt.

Zusammenfassung
  • Nach einem Stromausfall in ganz Spanien, der auch Portugal und Frankreich getroffen hat, warnt Krisenvorsorge-Experte Herbert Saurugg: "Die Bevölkerung muss in der Lage sein, sich selbst zu helfen."
  • "Die Bevölkerung muss in der Lage sein, sich selbst zu helfen."
  • Jeder Einzelne sollte sich etwa zwei Wochen selbst versorgen können.