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Stoch siegt in Bischofshofen-Qualifikation - Kraft Vierter

Bei einer mannschaftlich starken Leistung der ÖSV-Skispringer in der Qualifikation für Bischofshofen hat Kamil Stoch seine Favoritenstellung untermauert. Der polnische Tourneeleader gewann die Vorausscheidung am Dienstag knapp vor dem norwegischem Duo Robert Johansson und Verfolger Halvor Egner Granerud. Stefan Kraft landete unmittelbar vor Daniel Huber auf Platz vier, Michael Hayböck (7.) und Philipp Aschenwald (10.) zeigten ebenfalls wieder Top-Ten-Qualität.

Alle zwölf angetretenen ÖSV-Springer sind am Dreikönigstag in der Tournee-Entscheidung dabei. Insbesondere Gregor Schlierenzauer (11.) freute sich über einen gelungen Konter nach der Enttäuschung am Bergisel, wo er es nicht in den Final-Durchgang geschafft hatte. Nicht am Start war Jan Hörl, der sich im Training bei der Landung eine Schienbeinkopf-Prellung sowie einen Knorpelriss zuzog.

"Wir haben uns heute mannschaftlich echt sehr gut präsentiert", hielt Kraft fest. Der Teamleader war auch in persönlicher Hinsicht mit dem Tag sehr zufrieden. Der Salzburger ließ den ersten Trainingssprung aus, segelte im zweiten auf 140 m (Bestweite) und gab für den Hauptbewerb am Dreikönigstag (16.45 Uhr/live ORF 1) volle Attacke aus: "Zurückhalten werden wir uns auf keinen Fall, das hat beim Skispringen noch nie funktioniert. Wir werden angreifen müssen und irgendeiner wird schon durchkommen."

Darauf hoffen auch die Polen, deren Topspringer Stoch 15,2 Punkte (umgerechnet 8,4 m) vor Dawid Kubacki (6.) liegt. Dahinter lauert Granerud, er schielt auch angesichts von 20,6 Punkten (11,4 m) Rückstand noch auf den Goldenen Adler. "Alles ist möglich", sagte der große Verlierer von Innsbruck. "Ich denke, es hat sich heute gezeigt, dass es möglich ist, viele Punkte aufzuholen."

Denn zuvor hatte er mit Platz eins (143 m) und zwei (137) im Training noch einmal deftig an den Kräfteverhältnissen gerüttelt. Doch nach der Abend-Veranstaltung thronte der neun Jahre ältere "King Kamil" wieder einmal über allen. Granerud weiß: Um Stoch zu biegen, "wird es einen perfekten Wettkampf für mich brauchen". Stefan Horngacher, der drei Jahre lang Cheftrainer der Polen war, glaubt nicht, dass Stoch auf dem Weg zu seinem dritten Tournee-Sieg noch patzt. "In Bischofshofen schon mal gar nicht. Die Schanze gefällt ihm", sagte Horngacher.

Für die Österreicher geht es zum Abschluss vor allem darum, ein Tageshighlight zu landen. Und die drohende zweijährige Durststrecke ohne Podestplatz in Tournee-Einzelbewerben zu vermeiden. Zumindest statistisch ist die Paul-Außerleitner-Schanze eine "Österreicher-Schanze". 23 Mal und damit so oft wie keine andere Nation triumphierte der ÖSV in Bischofshofen.

Kraft kennt den einmaligen Naturbakken mit seinem verhältnismäßig flachen Anlauf wie seine Westentasche. "Ich habe gedacht, das ist kein Vorteil. Aber es tun sich doch einige sehr schwer. Der (Anze) Lanisek war ein Podestspringer, schafft die Quali nicht (52., Anm.) - da sieht man, wie eng das Skispringen zusammenliegt."

Hubers Brechstangen-Sprung ging gut. "Es war schon sehr am Limit, recht viel mehr vertragt es nicht mehr", sagte der Salzburger, dem erstmals gleich drei gute Sprünge gelangen. Aschenwald, als Neunter in der Gesamtwertung bester Österreicher, hatte noch kleinere Abstimmungsschwierigkeiten. "Ich bin noch in den Top Ten, dort möchte ich bleiben und eher noch ein paar Plätze nach vorne gutmachen. Da ist sicher noch was möglich."

Die Qualifikation fand bei klarem Himmel und fairen Bedingungen statt, für den Bewerbstag meldet die Zentralanstalt für Meteorologie und Geodynamik (ZAMG): "Am Abend beim Springen bleibt der Himmel klar und der Wind ist schwach."

ribbon Zusammenfassung
  • Bei einer mannschaftlich starken Leistung der ÖSV-Skispringer in der Qualifikation für Bischofshofen hat Kamil Stoch seine Favoritenstellung untermauert.
  • Der polnische Tourneeleader gewann die Vorausscheidung am Dienstag knapp vor dem norwegischem Duo Robert Johansson und Verfolger Halvor Egner Granerud.
  • Kraft kennt den einmaligen Naturbakken mit seinem verhältnismäßig flachen Anlauf wie seine Westentasche.