Horst Pirker

"News"-Verleger bestätigt Intervention aus Finanzressort

Horst Pirker sagte vor der WKStA als Zeuge aus. Dort bestätigte er Interventionen aus dem Finanzressort - aber auch mit dem Wirtschaftsministerium habe es "Schwierigkeiten" gegeben.

Am 11. Juli 2023 wurde "News"-Verleger Horst Pirker von der WKStA in der Causa Inserate als Zeuge vernommen, wie "der Standard" berichtet. "News" sorgte 2021 durch einen Tweet für großes Aufsehen. Das Finanzministerium - damals Gernot Blümel (ÖVP) unterstehend - habe nach einem kritischen Bericht über die ÖVP einen Inseratenstopp für die VGN-Medienholding angekündigt.

Pirker kritisierte damals mehrmals öffentlich Interventionsversuche. Er sprach davon, dass man eine "neue Variante, Medien unter Kontrolle zu bringen" ausprobiere - in noch nie dagewesener Vehemenz.

Vor der WKStA wiederholte er diese Vorwürfe jetzt - wenn auch in leicht abgeschwächter Version. Pirker selbst sei damals von einem leitenden Mitarbeiter informiert worden, wissen aber nicht, wer aus dem Finanzministerium angerufen habe. Seinen Mitarbeiter werde er jedenfalls auffordern, auszusagen und Korrespondenz und Aufzeichnungen vorzulegen. Der besagte Tweet sei damals "von einer Mitarbeiterin ohne mein Wissen und ohne vorherige Rücksprache mit mir veröffentlicht" worden, wird Pirker vom "Standard" zitiert.

Es sei nicht das erste Mal, dass die Politik sich in der Anzeigenabteilung über kritische Berichterstattung empört habe, sagt Pirker. Gespräche dieser Art würden zumeist aber nicht ihren Weg zu ihm finden. Der Verleger geht davon aus, dass man damit versucht habe, eine "Klimaveränderung" in den Redaktionen herbeizuführen. 

Positive Berichterstattung für Inserate?

Pirker sagte, er wisse jedoch nichts davon, dass im Gegenzug für Inserate positive Berichterstattung verlangt wurde. Ob es tatsächlich Versuche gab, Einfluss auf Berichte zu nehmen, werde er nun "in Erfahrung bringen". Bei ihm selbst sei das "sicher nicht" versucht worden, er werde aber mit Personen sprechen, die für eine solche Intervention "in Betracht kommen".

Problematisch sei die Inserate-Zusammenarbeit nicht nur mit Blümels Finanzministerium gewesen, Pirker spricht im Zusammenhang mit Inseraten auch von "Schwierigkeiten" mit dem Wirtschaftsministerium. Das wurde damals von Margarete Schramböck (ÖVP) geführt.

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  • Horst Pirker sagte vor der WKStA als Zeuge aus.
  • Dort bestätigte er Interventionen aus dem Finanzressort - aber auch mit dem Wirtschaftsministerium habe es "Schwierigkeiten" gegeben.