Inseratenaffäre: Weitere Razzien in Causa Dichand
Die Wirtschafts- und Korruptionsstaatsanwalt (WKStA) hat vergangenen Donnerstag eine Hausdurchsuchung in den Büros der AHVV Verlags GmbH, die die "Heute" herausgibt, durchgeführt. Sie soll aber laut dem "Profil" auch bei zwei Media-Agenturen gewesen sein, die für das Finanzministerium das Inseratengeld verteilten.
Mitarbeiter keine Beschuldigten
Dabei geht es um den Verdacht der Bestechung beziehungsweise Bestechlichkeit für Inserate in "Kronen Zeitung", "Heute" und anderen Publikationen, die zur AHVV gehören. Beschuldigte in der Causa sind Ex-ÖVP-Bundeskanzler Sebastian Kurz, sowie das Verlegerpaar Eva und Christoph Dichand. Für alle Genannten gilt die Unschuldsvermutung, sie alle bestreiten die Vorwürfe.
Die WKStA ortete eine unverhältnismäßige Schaltung von Inseraten des Finanzministeriums in den genannten Medien. Damals hatte das Ressort ihre Mittel für Werbung jedoch massiv in die Höhe geschraubt – daher profitierten auch andere Medienhäuser mehr als zuvor davon.
Die Schaltungen soll jedoch nicht das Finanzministerium selbst vorgenommen haben, sondern zwei dafür beschäftigte Agenturen. Diese sollen ab 2017 verschiedene Kampagnen geschalten haben, deren Zweck eigentlich journalistisches Wohlwollen gewesen sein soll. Die Mitarbeiter:innen der Agenturen sollen laut "Profil" nicht als Beschuldigte angeführt werden. Deren Unterlagen sollen aber offenbar konfisziert worden sein.
Zusammenfassung
- Die Ermittlungen rund um die Inseratenaffäre gehen weiter.
- Nicht nur bei der "Heute", sondern auch bei zwei Media-Agenturen, die für das Finanzministerium das Inseratengeld verteilt haben sollen, soll es eine Hausdurchsuchung gegeben haben.