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Moskau: Mehrere Drohnenangriffe auf Krim-Brücke abgewehrt

Russland hat nach offiziellen Angaben drei Seedrohnenangriffe auf die Krim-Brücke abgewehrt. Im Süden auf der Orichiw-Achse sollen ukrainische Kräfte indes die erste russische Hauptverteidigungslinie erreicht haben.

Die ukrainischen Marinedrohnen seien rechtzeitig in den Gewässern des Schwarzen Meeres entdeckt und zerstört worden, teilte das Verteidigungsministerium in Moskau in der Nacht auf Samstag via Telegram mit. Demnach hatte sich ein erster Angriff am späten Freitagabend ereignet, zwei weitere folgten am frühen Samstag Moskauer Zeit. Auch ein Drohnenangriff in der Grenzregion Belgorod sei abgewehrt worden. Die Angaben ließen sich nicht unabhängig prüfen.

Zwei unbemannte Fluggeräte seien zum Absturz gebracht worden, teilt das Ministerium mit und macht die Ukraine für die Attacke verantwortlich. In der ebenfalls an die Ukraine grenzenden Region Kursk wurde laut den dortigen Behörden eine Frau durch Beschuss aus dem Nachbarland verletzt.

Zahlreiche Drohnenangriffe in Russland

Aus Kiew gab es dazu zunächst keine Stellungnahme. Die ukrainische Regierung äußert sich in der Regel nicht zu Vorwürfen, russisches Territorium anzugreifen. Die Zahl der Drohnenangriffe in Russland hat in den vergangenen Wochen deutlich zugenommen.

Russland führt seit rund 18 Monaten einen Angriffskrieg gegen die Ukraine. Die Rückholung der 2014 von Russland annektierten Schwarzmeer-Halbinsel Krim ist ein Hauptziel der ukrainischen Landesverteidigung. Die Brücke vom russischen Festland zur Krim ist enorm wichtig für die Versorgung der Halbinsel wie der russischen Truppen im Süden der Ukraine. Die Brücke wurde daher von Kiew mehrfach angegriffen.

Satellitenbildern zufolge sichert Russland einen Teil der Brücke mit einer Barriere aus Schiffen. Nach Einschätzungen von Beobachtern soll dies als Schutz vor möglichen ukrainischen Angriffen mit See-Drohnen dienen.

Russland will ukrainische Einheiten spalten

Russland setze seine Vorstöße bei Kupjansk im Osten der Ukraine fort und wolle so die ukrainischen Angreifer zwingen, ihre Einheiten zwischen dem Süden und Osten zu spalten, teilte indes das britische Verteidigungsministerium am Samstag unter Berufung auf Geheimdienstinformationen mit.

"Angesichts der Tatsache, dass Russland seit Beginn der ukrainischen Gegenoffensive im Juni bescheidene Gewinne in der Nähe von Kupjansk erzielt hat, wird es höchstwahrscheinlich versuchen, daraus Kapital zu schlagen, indem es die Achse weiterhin mit Ressourcen versorgt", hieß es in London.

Allerdings könne Russland dadurch selbst gezwungen sein, seine Truppen aufzuspalten, um im Süden auf der Orichiw-Achse einen Durchbruch der Ukraine zu verhindern.

Dort hätten ukrainische Kräfte die erste russische Hauptverteidigungslinie erreicht. Einheiten der 58. Armee sowie Luftlandetruppen versuchten, die Ukrainer aufzuhalten.

ribbon Zusammenfassung
  • Russland hat nach offiziellen Angaben drei Seedrohnenangriffe auf die Krim-Brücke abgewehrt.
  • Die ukrainischen Marinedrohnen seien rechtzeitig in den Gewässern des Schwarzen Meeres entdeckt und zerstört worden, teilte das Verteidigungsministerium in Moskau in der Nacht auf Samstag via Telegram mit.
  • Demnach hatte sich ein erster Angriff am späten Freitagabend ereignet, zwei weitere folgten am frühen Samstag Moskauer Zeit.