Militärexperte: "Sky Shield" nur Shopping-Plattform
Verteidigungsministerin Klaudia Tanner (ÖVP) will in wenigen Tagen eine Absichtserklärung unterzeichnen, dass Österreich sich am europäischen Luftabwehrsystem "Sky Shield" beteiligt.
FPÖ sieht Gefahr für Neutralität...
Die FPÖ trommelt seit Tagen dagegen. Das sei eine Gefahr für Österreichs Neutralität, warnt Parteichef Herbert Kickl lautstark. 17 Länder sind bisher beigetreten, allesamt bei NATO oder davor, beizutreten. Die ÖVP widerspricht den Freiheitlichen. Ebenfalls anderer Meinung ist Militäranalyst Franz-Stefan Gady im "Ö1 Morgenjournal".
... Experten eine Shopping-Plattform
Der Zusammenschluss der Länder sei nichts anderes als eine "Einkaufsplattform". Es gehe darum, beim Einkauf bestimmter Verteidigungssysteme einen besseren Preis herauszuhandeln. Im europäischen Kollektiv könne man mehr Druck aufbauen.
Informationsaustausch
Wenn Österreich Raketen- oder Drohnenabwehr kauft, würde Österreich allein entscheiden, wann es diese einsetzt. Deshalb sei eine Beteiligung an "Sky Shield" für die Neutralität kein Problem. In zweiter Linie wäre "Sky Shield" auch gedacht, um mit anderen europäischen Ländern Informationen auszutauschen. "Wenn irgendjemand anders ein Flugobjekt erkennt, dass er einfach die Daten mit Österreich austauscht."
Gady ist übrigens nicht der einzige Experte, der dieser Meinung ist. Schon am Samstagabend sagte Walter Feichtinger in der ZiB, dass "Sky Shield" mit der Neutralität "überhaupt nichts zu tun" hat, "weil wir immer autonom entscheiden können".
Zusammenfassung
- Während die FPÖ wegen Österreichs Interesse an "Sky Shield" die Neutralität in Gefahr sieht, widersprechen neben der ÖVP auch mehrere Experten.
- Es gehe in erster Linie darum, gemeinsam den Preis zu drücken, in zweiter Linie um Informationsaustausch.
