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Funktionssperre gegen Austria-Investor Werner reduziert

Der frühere LASK-Vizepräsident Jürgen Werner, als Teil der neuen Investorengruppe möglicher künftiger Sport-Vorstand von Bundesliga-Konkurrent FK Austria Wien, darf ab Mitte August wieder eine offizielle Funktion im österreichischen Fußball ausüben.

Das Protestkomitee der Bundesliga gab dem Einspruch des 60-Jährigen gegen seine Funktionssperre teilweise statt. Die Sperre wurde von ursprünglich 18 Monaten auf zwölf Monate verkürzt, gab die Liga am Dienstag bekannt.

Werner war im vergangenen Juni wegen unvereinbarer Paralleltätigkeiten verurteilt worden, der Senat 2 bestätigte die Funktionssperre im November. Während seiner Zeit als LASK-Vizepräsident hätte der Oberösterreicher "mehrere Gesellschaftsanteile und Funktionen von im Bereich der Spielervermittlung tätigen Unternehmen innegehabt", hieß es von der Liga. "Eine derartige parallele Funktionsausübung ist gemäß dem ÖFB-Reglement zur Arbeit mit Spielervermittlern untersagt."

Die Mäßigung der Strafhöhe begründete das Protestkomitee im Wesentlichen damit, dass die im betroffenen Zeitraum festgestellte Anzahl von Spielervermittlertransaktionen nicht wie von der ersten Instanz erschwerend zu berücksichtigen sei. Die strafbare Handlung liege in der Beteiligung an Spielervermittlungsgesellschaften an sich - unabhängig davon, wie viele Vermittlungstransaktionen tatsächlich registriert worden seien.

Das Protestkomitee hielt laut Liga-Angaben allerdings darüber hinaus fest, dass entgegen der Ansicht Werners bewusst nicht zwischen mittelbarer (beispielsweise über Anteile an einer Muttergesellschaft, die Anteile an einer Spielervermittlungsagentur hält) und unmittelbarer Beteiligung unterschieden werde. Nach Ansicht des Protestkomitees sei jede Form der Beteiligung an einer in der Spielervermittlung tätigen juristischen Person untersagt.

Verfahren abgeschlossen 

Durch die Entscheidung des Protestkomitees ist das Verfahren verbandsintern abgeschlossen. Werner könnte noch bei einem ordentlichen Gericht Klage einbringen. Der Ex-Spieler soll künftig bei der Austria als wesentlicher sportlicher Verantwortlicher die Fäden ziehen. "Ich werde vorerst als Berater auftreten", erklärte Werner Mitte Jänner bei der Präsentation der neuen, 17-köpfigen Investorengruppe, der er federführend angehört, und die den finanziell angeschlagenen Traditionsclub wieder nach oben bringen will.

Den "sportlichen Obergscheitl" will Werner bei den Wienern laut eigenen Angaben nicht spielen. Die Chemie mit Sportdirektor Manuel Ortlechner würde seiner Meinung nach stimmen. Mit dem Einstieg der "Viola Investment GmbH-Freunde der Austria" habe man "die Austria aus dem Koma erweckt", meinte Werner. Aktiv und offiziell eingreifen kann er in die Betreuung des Patienten laut aktuellem Stand aber erst im Sommer. Seine Sperre läuft nun genau bis 18. August.

ribbon Zusammenfassung
  • Der frühere LASK-Vizepräsident Jürgen Werner, als Teil der neuen Investorengruppe möglicher künftiger Sport-Vorstand von Bundesliga-Konkurrent FK Austria Wien, darf ab Mitte August wieder eine offizielle Funktion im österreichischen Fußball ausüben.
  • Das Protestkomitee der Bundesliga gab dem Einspruch des 60-Jährigen gegen seine Funktionssperre teilweise statt.
  • Werner war im vergangenen Juni wegen unvereinbarer Paralleltätigkeiten verurteilt worden, der Senat 2 bestätigte die Funktionssperre im November.
  • Während seiner Zeit als LASK-Vizepräsident hätte der Oberösterreicher "mehrere Gesellschaftsanteile und Funktionen von im Bereich der Spielervermittlung tätigen Unternehmen innegehabt", hieß es von der Liga.