Mehr als 170 Migranten vor Tunesien im Mittelmeer gerettet
Bereits am Donnerstag hatten die tunesischen Behörden 267 Migranten aufgegriffen, die in Libyen losgefahren waren. Nach Angaben der Internationalen Organisation für Migration (IOM) kamen die meisten von ihnen aus Bangladesch. Die Hilfsorganisation Roter Halbmond warnte bereits, alle Auffanglager im Süden Tunesiens seien voll.
Libyen ist das Hauptdurchgangsland für Geflüchtete aus afrikanischen Ländern, die über das Mittelmeer in die Europäische Union gelangen wollen. Nach Angaben der IOM sind seit Jänner mehr als tausend Migranten, die in Libyen abgelegt hatten, in Tunesien gestrandet. Das UN-Flüchtlingshilfswerk UNHCR registrierte von Jänner bis April 11.000 Abfahrten in Libyen - über 70 Prozent mehr als im Vorjahreszeitraum.
Der Weg über das Mittelmeer von Nordafrika nach Südeuropa ist eine der gefährlichsten Flüchtlingsrouten. Nach UN-Angaben starben von Anfang Jänner bis Ende Mai mindestens 760 Menschen bei dem Versuch, per Boot nach Europa zu gelangen. Während des gesamten Jahres 2020 hatte es im Mittelmeer 1.400 Tote gegeben.
Zusammenfassung
- Bei drei Einsätzen vor der Südküste Tunesiens seien 178 Menschen gerettet und zwei Leichen geborgen worden, teilte das Verteidigungsministerium am Sonntag mit.
- Nach Angaben der IOM sind seit Jänner mehr als tausend Migranten, die in Libyen abgelegt hatten, in Tunesien gestrandet.
- Das UN-Flüchtlingshilfswerk UNHCR registrierte von Jänner bis April 11.000 Abfahrten in Libyen - über 70 Prozent mehr als im Vorjahreszeitraum.