Links oder rechts? Wo stehen Babler, Kogler oder Kickl?
Das ist wohl eine Frage der Perspektive. Wenig überraschend ordnen sich die befragten Personen nämlich vor allem selbst in der sogenannten politischen "Mitte" ein. 41 Prozent, also der der größte Teil der Befragten, die repräsentativ für die österreichische Bevölkerung ausgewählt wurden, sehen sich selbst sich selbst in der politischen "Mitte". 24 Prozent gaben an, sich "links" zu sehen, und 20 Prozent bezeichnen sich als "rechts".
Babler und Kogler gleich "links"
Aber wo ordnen die befragten Personen Österreichs Politiker:innen ein? Der neue SPÖ-Chef Andreas Babler, der vor allem im Gegensatz zu seinem Konkurrenten Hans Peter Doskozil dem linken Flügel der SPÖ zugeordnet wird, ordnet die Mehrheit "links" ein. 55 Prozent gaben das an. 15 Prozent sehen Babler in der "Mitte", sechs Prozent bezeichnen ihn als "rechts".
Überraschend: Damit wird Babler, der zuletzt mit Forderungen nach einer Vermögenssteuer und Cannabis-Legalisierung auffiel, von den befragten Personen ähnlich verortet wie Vizekanzler Werner Kogler (Grüne). Auch ihn beurteilen 55 Prozent als "links". 21 Prozent tun ihn in die sogenannte Mitte und fünf Prozent bewerten ihn als "rechts".
Kickl weit "rechts"
Bei Bundeskanzler Karl Nehammer (ÖVP) sind sich die Befragten hingegen uneinig: Während ihn 32 Prozent in der politischen "Mitte" verorten, sehen ihn 35 Prozent "rechts" und 15 Prozent "links" positioniert. Bei FPÖ-Chef Herbert Kickl ist es dann wenig überraschend wieder eindeutiger: Rund Zweidrittel (67 Prozent) der Befragten bezeichnen Kickl als "rechts". Neun Prozent ordnen ihn in der "Mitte" ein und neun Prozent bezeichnen ihn als "links".
Beate Meinl-Reisinger von den NEOS wird von 36 Prozent in die "Mitte" getan. 28 Prozent bezeichnen sie als "links" und zehn Prozent als "rechts".
"Keine Angabe" machten die meisten Personen bei Meinl-Reisinger (26 Prozent) und bei Andreas Babler (24 Prozent). Bei Werner Kogler konnten oder wollten 20 Prozent keine Angabe machen, bei Nehammer 18 Prozent und bei Kickl 15 Prozent.
Meinungsforscher Peter Hajek schkussfolgert daraus, dass sich Babler "bei manchen Themen mittiger positionieren" müsse. Schließlich habe er auf der "linken" Seite "mit Werner Kogler und einer eventuell wiedererstarkten KPÖ harte Konkurrenz".
Zur Umfrage
Untersuchungsdesign: Auftraggeber: ATV, Methode: Online-Befragung, Zielgruppe: Österreichische Bevölkerung ab 16 Jahren, Stichprobe: 500 Personen, Schwankungsbreite +/- 4,4 Prozent, Befragungszeitraum 5. bis 7. Juni
ATV-Moderator Meinrad Knapp, Politikberater Thomas Hofer und Meinungsforscher Peter Hajek Hajek lassen am Sonntag die politischen Geschehnisse der Woche Revue passieren und diskutieren die Ergebnisse der Umfrage.
"ATV Aktuell: Die Woche" am Sonntag, 11. Juni, um 22:20 Uhr auf Joyn & ATV
Zusammenfassung
- Eine aktuelle Umfrage von Meinungsforscher Peter Hajek geht der Frage nach, wo die Chefs der Parlamentsparteien im politischen Spektrum eingeordnet werden.
- Er befragte 500 Österreicher:innen: "Wo sehen Sie folgende Politiker:innen und sich selbst im politischen Spektrum: ganz links, eher links, in der Mitte, eher rechts oder ganz rechts?"
- Die Mehrheit der Befragten sieht den neuen SPÖ-Chef Andreas Babler im politischen Spektrum mehrheitlich "links" (55 Prozent).
- Die Bevölkerung ordnet FPÖ-Chef Herbert Kickl klar dem rechten Spektrum zu: 67 Prozent der Befragten sehen Kickl "rechts" orientiert. Die Mehrheit der Befragten verortet Grünen-Chef Werner Kogler im linken politischen Lager (55 Prozent).
- "ATV Aktuell: Die Woche" am Sonntag, 11. Juni, um 22:20 Uhr auf Joyn & ATV