Länder und Wirtschaftskammer für lockerere Quarantäne-Regeln
Die Landeshauptleute aus Kärnten, Oberösterreich und Vorarlberg sind für Lockerungen der Quarantäne-Regeln, auf die auch die Wirtschaftskammer und der ÖVP-Wirtschaftsbund drängen. Geimpfte und Genesene sollen bei Omikron wieder als K2 eingestuft werden. Es gelte, alles daran zu setzen, "dass das wirtschaftliche Leben weitgehend am Laufen gehalten wird und versorgungsrelevante Produktionen und Infrastruktur nicht gefährdet werden", betonten die Bundessparten Industrie, Gewerbe und Handwerk sowie Tourismus und Freizeitwirtschaft in der Wirtschaftskammer unisono.
Mitte Dezember, mit dem Auftauchen der neuen Virusvariante, wurden die Regeln verschärft. Bei Kontakt mit einem Omikron-Infizierten gilt man - auch mit Impfung oder Genesung - als K1-Person, muss sich also absondern. Die Quarantäne gilt für zehn Tage, nach fünf ist ein Freitesten möglich.
Wiederkehr für Lockerungen vor Schulstart
Der Wiener Bildungsstadtrat Christoph Wiederkehr (NEOS) wiederum verlangt die Lockerung der Quarantäneregeln vor dem Schulstart am kommenden Montag. Denn die momentan geltenden Regelungen für die Omikron-Variante seien insbesondere für Schulen "nicht praktikabel". Er sprach sich für eine Bevorzugung von geimpften und genesenen Kindern aus - und auch für eine Verkürzung. Die Leiterin der Covid-Krisenkoordination "Gecko", Katharina Reich, schloss eine Änderung der Quarantäneregeln Dienstagvormittag gegenüber dem Ö1-"Morgenjournal" zumindest nicht aus.
Kärnten für offene Schulen und mehr PCR-Tests
Kärntens Landeshauptmann Peter Kaiser (SPÖ) ist vor dem Gipfel am Donnerstag für bundeseinheitliche Regelungen: "Wenn eine Person voll immunisiert ist (geboostert), wäre eine Verkürzung der Quarantäne anzudenken, wenn dies aufgrund der hohen Infektionszahlen als notwendig erscheint." Die Regeln für den Schulbetrieb macht er von den Infektionszahlen abhängig, so lange es gehe, sei er aber für Präsenzunterricht. Es sei zu überlegen, die PCR-Testungen auszubauen und bei einer Zuspitzung der Situation die Antigen- mit den PCR-Tests gleichzustellen."
Vorarlberg: Sicherheitsphase und Testen für Schulöffnung
Auch Vorarlbergs Landeshauptmann Markus Wallner (ÖVP) spricht sich für eine Anpassung bei Geimpften und Kontaktpersonen aus. Strom- und Wasserversorgung, Spitäler und Pflege, aber auch den Lebensmittelbereich müssten funktionsfähig bleiben. Man werde alles daran setzen, die Schulen wie geplant am 10. Jänner zu öffnen. Diesbezüglich hätten sich Maßnahmen wie eine entsprechende Sicherheitsphase und ein dichtes Testnetz bewährt.
Burgenland präsentiert Maßnahmen am Mittwoch
Im Burgenland will Landeshauptmann Hans Peter Doskozil (SPÖ) am Mittwoch bei einer Pressekonferenz sein Omikron-Maßnahmenpaket präsentieren. Derzeit sei von einem Schulbetrieb unter den bereits bekannten Sicherheitsauflagen am Montag auszugehen.
Salzburg für Ausbau der Testinfrastruktur
Auch in Salzburg macht sich Landeshauptmann Wilfried Haslauer (ÖVP) für bundesweit einheitliche Regeln stark. Im Lichte der aktuellen Lage stünden aus Sicht des Landes vor allem die Ausgestaltung der Quarantäne-Regelungen im Hinblick auf die Aufrechterhaltung der kritischen Infrastruktur, der Schulbetrieb ab Montag und der Ausbau der Testinfrastruktur im Vordergrund.
Zusammenfassung
- Vor der Sitzung der Covid-Krisenkoordination "Gecko" am Dienstagnachmittag und dem Bund-Länder-Gipfel am Donnerstag fordern Länder und Wirtschaftskammer die Lockerung der Quarantäneregeln für geimpfte und genesene Kontaktpersonen im Fall von Omikron.
- Argumentiert wird mit der Gefahr eines Stillstands im Land.
- Die Landeshauptleute aus Kärnten, Oberösterreich und Vorarlberg sind für Lockerungen der Quarantäne-Regeln, auf die auch die Wirtschaftskammer und der ÖVP-Wirtschaftsbund drängen.
- Geimpfte und Genesene sollen bei Omikron wieder als K2 eingestuft werden.
- Der Wiener Bildungsstadtrat Christoph Wiederkehr (NEOS) wiederum verlangt die Lockerung der Quarantäneregeln vor dem Schulstart am kommenden Montag.
- Er sprach sich für eine Bevorzugung von geimpften und genesenen Kindern aus - und auch für eine Verkürzung. Die Leiterin der Covid-Krisenkoordination "Gecko" schließt das nicht aus.