Kärnten zieht umstrittenen Gender-Leitfaden zurück
Nachdem ein eigenes Wörterbuch für gendergerechte Begriffe im Kärntner Verwaltungsdienst am Mittwoch für Wirbel gesorgt hatte, wird dieses nun zurückgezogen. Das Wörterbuch hätte den Kärntner Gender-Leitfaden ergänzen sollen, an einigen Inhalten gab es aber Kritik - etwa weil Bauern als "landwirtschaftlich Beschäftigte" oder Polizisten als "Polizeikräfte" bezeichnet werden hätten sollen.
"In einigen Passagen überzogen"
Landeshauptmann Peter Kaiser und die zuständige Landesrätin, Sara Schaar (beide SPÖ), nahmen am Donnerstag in einer Aussendung des Landespressedienstes Stellung zur Causa. Der Gender-Leitfaden stelle eine Orientierungshilfe für die Verwaltung dar und ziele darauf ab, "durch Sprache Bewusstsein zu schaffen und rechtlich korrekt anzusprechen" wie etwa im Falle eines dritten Geschlechtes. "Das Thema der geschlechtergerechten Sprache", so Kaiser, sei zu wichtig, um darüber polemisch zu diskutieren. Die Kritik habe sich hauptsächlich auf das Wörterbuch bezogen, "das sich in einigen Passagen als überzogen darstellt".
Die beiden orteten eine "offenbar vom Wahlkampf geprägte" Diskussion, bei dem Wörterbuch habe es sich um ein internes Nachschlagewerk gehandelt, das sich auch an anderen Bundesländern orientiert hat. Gefordert wird nun ein österreichweit einheitliches Nachschlagewerk, "auch um Rechtssicherheit zu schaffen". Der nicht bindende Leitfaden war lediglich von den SPÖ-Mitgliedern der Landesregierung beschlossen worden, Koalitionspartner ÖVP war nicht dabei.
Zusammenfassung
- Nachdem ein eigenes Wörterbuch für gendergerechte Begriffe im Kärntner Verwaltungsdienst am Mittwoch für Wirbel gesorgt hatte, wird dieses nun zurückgezogen.
- Das Wörterbuch hätte den Kärntner Gender-Leitfaden ergänzen sollen, an einigen Inhalten gab es aber Kritik - etwa weil Bauern als "landwirtschaftlich Beschäftigte" oder Polizisten als "Polizeikräfte" bezeichnet werden hätten sollen.