Strache: "Vertraue dem politischen System in vielen Bereichen leider nicht"
Bargeld werde nicht abgeschafft, sagt Ex-Grünen-Chefin Eva Glawischnig klipp und klar in "WildUmstritten". Natürlich muss man Angst haben vor einer Abschaffung des Bargelds, meint hingegen Ex-Vizekanzler Heinz Christian Strache. Bargeldobergrenzen, die mit der Bekämpfung der Kriminalität argumentiert werden, seien seiner Meinung nach der erste Schritt in diese Richtung. Genau wie die Einführung eines digitalen Euros.
Strache misstraut der Politik
Es gehe "um die Freiheit des Einzelnen", argumentiert Strache. Es müsse verhindert werden, dass man "bis zur Unterhose gläsern" wird. Er wolle nicht, dass der Staat wisse, welche Alkoholika und welches Gewand er kaufe und mit wem er wo essen gehe. "Ich vertraue dem politischen System in vielen Bereichen leider nicht und dass es politischen Missbrauch da oder dort gibt, wissen wir und dass das in einer Kontrollgesellschaft da oder dort verwendet werden könnte." Deshalb vertraue Strache auch nicht darauf, dass Daten geheim bleiben.
Verunsicherung der Bevölkerung
Für PR-Beraterin Silvia Grünberger hingegen sind die Diskussionen reiner Populismus. "Das will niemand", dass das Bargeld abgeschafft wird, sagt Grünberger. Es werde aber suggeriert und führe dazu, dass "die Bevölkerung Angst hat". Das Bargeld in die Verfassung zuschreiben sei mehr eine "emotionale Maßnahme", um den Menschen die Angst zu nehmen.
Die PR-Beraterin sieht Bildungslücken. Bei den Älteren fehle es an Digital-Kompetenz. Bei den Jüngeren ortet sie aber auch Nachholbedarf, wenn es um wirtschaftliche Kompetenz geht. Beim Gipfel im Herbst, den der Kanzler veranstalten will, sollte man auch Finanzbildung diskutieren. Die Leute sollten die Zusammenhänge verstehen.
"Jeder junge Mensch sollte ein paar Speisen kochen können und sich mit Finanzmarkt und -mittel auskennen", fordert Glawischnig.
Zusammenfassung
- Ex-Politiker Strache misstraut der Politik, Beraterin Grünberger sieht eine Schein-Debatte beim Bargeld und ortet Nachholbedarf in puncto Bildung.
- Dem kann auch Ex-Grüne Glawischnig zustimmen.