Gedenken an den an Corona verstorbenen chinesischen Arzt
Li hatte im Dezember 2019 von Wuhan aus in den Online-Netzwerken von einem Sars-ähnlichen neuen Virus berichtet, das sich in der Stadt ausbreite und sehr gefährlich sei. Er war von der Polizei wegen der Verbreitung von "Gerüchten" gemaßregelt worden. Der Arzt starb im Februar vergangenen Jahres, nachdem er sich bei einem Patienten mit dem Coronavirus angesteckt hatte.
Der Tod des Arztes löste eine Welle der Trauer in China aus, zugleich zeigten sich viele Menschen wütend über den Umgang der Regierung mit der Gesundheitskrise. Die chinesische Regierung bemüht sich seither, ihre Erfolge im Kampf gegen das Coronavirus hervorzuheben. Durch strikte Einschränkungen dämmte sie die Ausbreitung des Virus weitgehend ein. Kritische Kommentare im Netz werden vielfach gelöscht.
Im Kampf gegen das Virus gelang dem Land indessen ein weiterer Durchbruch: Einem zweiten Impfstoff des Pharmakonzerns Sinovac sei eine "bedingte" Marktzulassung erteilt worden, erklärte das Unternehmen am Samstag. Diese sei nach Studien in China sowie auch in anderen Ländern wie Brasilien und der Türkei geschehen.
Die Zulassung für das Vakzin mit Namen CoronaVac wurde erteilt, obwohl "die Ergebnisse in Bezug auf Wirksamkeit und Sicherheit noch bestätigt werden müssen", erklärte Sinovac. Das Unternehmen hat bereits einen anderen Impfstoff auf den Markt gebracht, der mit einer bedingten Zulassung seit Ende Dezember verimpft wird. Zudem wird dieser bereits unter anderem in der Türkei eingesetzt.
China will eigenen Angaben zufolge noch vor Beginn des chinesischen Neujahrsfestes Mitte Februar 50 Millionen Menschen impfen.
Zusammenfassung
- Zum ersten Todestag des Arztes, der als erster öffentlich vor dem neuen Coronavirus warnte, haben tausende Chinesen in den Online-Netzwerken Li Wenliang gewürdigt.
- Die chinesische Regierung zeigte indessen keine Trauer - sie feierte die Zulassung eines neuen, im Land entwickelten Impfstoffs.
- Die chinesische Regierung bemüht sich seither, ihre Erfolge im Kampf gegen das Coronavirus hervorzuheben.
- Kritische Kommentare im Netz werden vielfach gelöscht.