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Papst-Wahl

Nur 133 Teilnehmer: Skandal-Kardinal nicht bei Konklave

Heute, 12:48 · Lesedauer 3 min

Das Konklave, das den nächsten Papst wählt, besteht aus allen Kardinälen unter 80 Jahren. Das wären aktuell 136, an der Papst-Wahl nehmen aber nur 133 teil. Zwei Kardinäle fehlen aus gesundheitlichen Gründen, einer wurde ausgeschlossen.

Nach der Beisetzung von Papst Franziskus am vergangenen Samstag wird kommende Woche das Konklave tagen. Bei der Papst-Wahl dürfen alle Kardinäle unter 80 Jahren ihre Stimme abgeben. Heuer werden dies 133 Kardinäle sein - denn drei fehlen.

Der Vatikan hat offiziell bestätigt, dass zwei Würdenträger aus Gesundheitsgründen nicht am Konklave teilnehmen werden. Vatikan-Sprecher Matteo Bruni teilte am Dienstag zwar nicht die Namen der Betroffenen mit, laut Medienberichten dürfte es sich aber um den emeritierten Erzbischof von Sarajevo, Kardinal Vinko Puljić (79), und den spanischen Kardinal Antonio Cañizares (79) handeln.

Skandal-Kardinal ausgeschlossen

Bereits im Vorfeld vom Konklave ausgeschlossen und damit nicht auf der Liste der offiziell Wahlberechtigten war der italienische Kardinal Angelo Becciu (76). Becciu wurde 2023 nach einem mehrjährigen Prozess um fragwürdige Finanzdeals von der Vatikanjustiz wegen Betrugs und Unterschlagung verurteilt. Ihm droht eine Gefängnisstrafe von fünfeinhalb Jahren.

Bereits 2020 war er in Ungnade gefallen und von Papst Franziskus zum Rücktritt als Leiter des Büros für Heiligsprechungen gezwungen worden. Becciu hatte stets seine Unschuld beteuert und dementsprechend auch die Gültigkeit der Liste der Wahlberechtigten, auf der er fehlte, bestritten.

Am Dienstag versuchte er allerdings Gesicht zu wahren und verkündete seinen Rückzug vom Konklave. Zum "Wohle der Kirche" und um zur Gemeinschaft und Ruhe im Konklave beizutragen, habe er sich entschieden, nicht teilzunehmen, ließ er wissen. Tatsächlich wäre er aber am Mittwoch vor verschlossenen Türen gestanden.

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Erste Details zum Zeitablauf

Der Vatikan hat nun Details zum Zeitablauf des Beginns des Konklaves am Mittwoch kommender Woche bekanntgegeben. Demnach kommen zunächst die Kardinäle um 10 Uhr vormittags zur Messe "Pro Eligendo Romano Pontifice" (Für die Wahl des römischen Papstes) im Petersdom zusammen. Diese wird vom Dekan des Kardinalskollegiums, Kardinal Giovanni Battista Re, zelebriert.

Um 16.15 Uhr finden sich die wahlberechtigten Kardinäle in der Cappella Paolina im Apostolischen Palast ein. Von dort aus findet um 16.30 Uhr der Einzug in die Sixtinische Kapelle statt.

Weitere Details nannte der Vatikan zunächst nicht. Traditionell müssen die Kardinäle jedoch nach dem feierlichen Einzug unter Eid versprechen, die Wahlvorschriften des Konklaves zu beachten und absolute Geheimhaltung über die Wahl zu wahren. Anschließend fordert der Zeremonienmeister mit dem Ruf "extra omnes" ("alle hinaus") alle Nicht-Wähler auf, die Kapelle zu verlassen.

Bis zu vier Wahlgänge pro Tag

Der Weg für den ersten Wahlgang ist dann bereits am ersten Tag frei. Der weitere Rhythmus besteht dann aus zwei Wahlgängen vormittags und zwei Wahlgängen nachmittags. Zur Wahl benötigt der neue Papst eine Zweidrittelmehrheit.

Ein Zeitlimit für das Konklave gibt es nicht. Die beiden vergangenen Papst-Wahlen dauerten nicht länger als zwei Tage. Auch Johannes Paul II. stand 1978 am dritten Tag fest.

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Zusammenfassung
  • Das Konklave, das den nächsten Papst wählt, besteht aus allen Kardinälen unter 80 Jahren.
  • Das wären aktuell 136, an der Papst-Wahl nehmen aber nur 133 teil. Zwei Kardinäle fehlen aus gesundheitlichen Gründen
  • Kardinal Angelo Becciu, der nicht auf der offiziellen Wählerliste steht, verzichtet am Dienstag offiziell auf die Teilnahme am Konklave und bestreitet die Gültigkeit der Liste.
  • Er war bereits vorab aufgrund einer Verurteilung wegen Betrugs und Unterschlagung vom Konklave ausgeschlossen worden.